Nach welchen Kriterien sollte die Führung von Gruppen legitimiert sein? Sollte man eine demokratische Wahl durchführen, per Dekret bestimmen, wer die Führung einer Gruppe übernehmen soll, dies einem Rotationsprinzip überlassen oder gänzlich auf eine formal festgelegte Führerrolle verzichten? Gewiß lassen sich eine Vielzahl wohlbegründeter Argumente zu dieser grundlagentheoretisch wie anwendungsbezogen relevanten Thematik ins Felde führen - eine experimentelle Analyse steht jedoch bislang aus.
Der Autor löst die Frage der optimalen Legitimation von Führung in diverse Facetten auf und verbindet diese zu einem kohärenten Modell des Gruppenprozesses. Ein umfangreiches Gruppenexperiment vergleicht dann die vier Legitimationsmodi unter verschiedenartigen Bedingungen: Problemlösungs-, Diskussions- und Produktionsaufgaben. Kriterien für Führungserfolg sind dabei neben psychologischen Prozeßvariablen wie Motivation oder empfundener Verunsicherung der Gruppenmitglieder vor allem dieGruppenleistung, die Teilnehmerzufriedenheit, der Zusammenhalt der Gruppe sowie die Akzeptanz der Führung. Unter Zugrundelegung der entsprechenden theoretischen Bezüge wird schließlich dargelegt, wie die gewonnenen Befunde in Überlegungen zur Gestaltung betrieblicher Arbeitsgruppen einfließen können.
Der Autor löst die Frage der optimalen Legitimation von Führung in diverse Facetten auf und verbindet diese zu einem kohärenten Modell des Gruppenprozesses. Ein umfangreiches Gruppenexperiment vergleicht dann die vier Legitimationsmodi unter verschiedenartigen Bedingungen: Problemlösungs-, Diskussions- und Produktionsaufgaben. Kriterien für Führungserfolg sind dabei neben psychologischen Prozeßvariablen wie Motivation oder empfundener Verunsicherung der Gruppenmitglieder vor allem dieGruppenleistung, die Teilnehmerzufriedenheit, der Zusammenhalt der Gruppe sowie die Akzeptanz der Führung. Unter Zugrundelegung der entsprechenden theoretischen Bezüge wird schließlich dargelegt, wie die gewonnenen Befunde in Überlegungen zur Gestaltung betrieblicher Arbeitsgruppen einfließen können.
»Die Arbeit ist insofern innovativ, als bisher isolierte Forschungsgebiete integriert werden: die von Lewin untersuchten Unterschiede zwischen demokratischen und autoritären Führern und die von Hollander vorgenommenen Erweiterungen für gewählte Führer werden um die Perspektive der führerlosen Gruppen ergänzt und zudem die Thematik der rotierenden Führerrolle einbezogen. Die Ergebnisse der Experimente geben daher Aufschluss über eine Vielzahl von Effekten von psychologischen Variablen auf den Gruppenprozess und dessen Effektivität. Besonders eindrucksvoll ist ferner die Vielfalt in der Methodenwahl. Darüber hinaus erhält der Leser einen fundierten Einblick in die austauschtheoretische Führungsforschung. Insgesamt ist die - stilistisch im Übrigen exzellent geschriebene - Monographie ein Erkenntnisgewinn vor allem für die kleingruppenorientierte Führungsforschung.«
Diana E. Kraus, in: management revue, 4/2001
Diana E. Kraus, in: management revue, 4/2001