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Beethoven, Bach oder Boulez sind schwierig. Im Kulturbetrieb gilt diese Musik als "E" wie ernst und anspruchsvoll und damit fast schon als unzumutbar. Jedenfalls für ein Publikum, dem man jede Anstrengung ersparen möchte. Medien, die ihre Wirksamkeit in Quoten messen, haben es am liebsten eingängig. Aber selbst da, wo es um Bildung geht, regiert die Devise "keep it short and simple". Ob im Radio oder Fernsehen, bei Konzerteinführungen oder in Education-Programmen die Furcht, die Zuhörer zu überfordern, ist fast mit Händen zu greifen. So gerät der gute Gedanke der Vermittlung nicht selten zur…mehr

Produktbeschreibung
Beethoven, Bach oder Boulez sind schwierig. Im Kulturbetrieb gilt diese Musik als "E" wie ernst und anspruchsvoll und damit fast schon als unzumutbar. Jedenfalls für ein Publikum, dem man jede Anstrengung ersparen möchte. Medien, die ihre Wirksamkeit in Quoten messen, haben es am liebsten eingängig. Aber selbst da, wo es um Bildung geht, regiert die Devise "keep it short and simple". Ob im Radio oder Fernsehen, bei Konzerteinführungen oder in Education-Programmen die Furcht, die Zuhörer zu überfordern, ist fast mit Händen zu greifen. So gerät der gute Gedanke der Vermittlung nicht selten zur furchtbaren Vereinfachung. Verpasst wird dabei nicht nur die Kunst, sondern am Ende auch das Publikum.
Gegen die Abspeisung mit Häppchen schlägt Holger Noltze vor, die Nährwerte von Kunst und ästhetischer Erfahrung neu zu entdecken. Gerade Musik vermag es, Gefühl und Verstand kurzzuschließen. Dabei können Funken sprühen, die mehr in Herz, Hirn und Leben verändern, als der Routinebetrieb ahnenlässt. Wer sich auf Musik als Kunst einlässt, wird erfahren, wie vielschichtig selbst das scheinbar Leichte ist.
So kann man an Bach, aber auch an Björk und den Beatles, spielerisch-sinnlich und höchst unterhaltsam etwas Wesentliches üben: den furchtlosen Umgang mit Komplexität. "Ästhetische Erfahrungen können uns in der Fähigkeit trainieren, Schwieriges auszuhalten, Unerklärbares anzunehmen. Darin liegt eine Schlüsselkompetenz, um in einer komplizierten Welt zurechtzukommen. Zugleich ist Musik aber auch viel mehr
Autorenporträt
Holger Noltze, geb. 1960 in Essen, hat in Bochum Germanistik, Hispanistik, Geschichte, Jura und Musikwissenschaft studiert, war außerdem zu einem Studienaufenthalt in Madrid. 1993 hat er promoviert. Bereits während des Studiums hat er für Zeitungen und Magazine gearbeitet. Ab 1991 war er Kultur- und Literaturredakteur beim Hörfunk des WDR und später beim Deutschlandfunk, daneben freier Publizist. Zum Goethe-Jahr hat er für den WDR große Hörfunkreihen gestaltet. Er ist auch TV-Moderator beim WDR (WestArt). Seit 2005 ist Holger Noltze Professor für 'Musik und Medien/Musikjournalismus' an der Universität Dortmund. Holger Noltze lebt in Köln und am Ammersee
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.08.2011

Sachbücher des
Monats August
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1.ROBERT SPAEMANN: Nach uns die Kernschmelze. Hybris im atomaren Zeitalter. Verlag Klett Cotta, 107 Seiten, 12,95 Euro.
2. AXEL HONNETH: Das Recht der Freiheit. Grundriss einer demokratischen Sittlichkeit. Suhrkamp Verlag, 627 Seiten, 34,90 Euro.
3. ANTHONY KWAME APPIAH: Eine Frage der Ehre oder Wie es zu moralischen Revolutionen kommt. Übersetzt von Michael Bischoff. C. H. Beck Verlag, 270 Seiten, 24,95 Euro.
4. JIM AL-KHALILI: Im Haus der Weisheit. Die arabischen Wissenschaften als Fundament unserer Kultur. Übersetzt von Sebastian Vogel. S. Fischer Verlag, 432 Seiten, 22,95 Euro.
5. CHRISTOPH MARKSCHIES, INGEBORG REICHLE, JÜRGEN BRÜNING, PETER DEUFLHARD (Hrsg.): Atlas der Weltbilder. Akademie Verlag, 463 Seiten, 250 farbige Abbildungen, 49,80 Euro.
6.-7. CHRISTIAN GERLACH: Extrem gewalttätige Gesellschaften. Massengewalt im 20. Jahrhundert. Übersetzt von Kurt Baudisch. Deutsche Verlags-Anstalt, 575 Seiten, 39,99 Euro.
HOLGER NOLTZE: Die Leichtigkeitslüge. Über Musik, Medien und Komplexität. Edition Körber-Stiftung, 294 Seiten, 18 Euro.
8. AMNESTY INTERNATIONAL: Report 2011. S. Fischer Verlag, 559 Seiten, 14,95 Euro.
9. MICHAEL THUMANN: Der Islam-Irrtum. Europa und die muslimische Welt. Die Andere Bibliothek, Eichborn Verlag, 330 Seiten, 32 Euro.
10. JOACHIM RADKAU: Die Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte. C. H. Beck Verlag, 782 Seiten, 29,95 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats August von Otto Kallscheuer:
MAHATMA GANDHI: Ausgewählte Werke. Herausgegeben von Shriman Narayan, bearbeitet von Wolfgang Sternstein. Nachwort von Gita Dharampal-Frick. Aus dem Englischen von Brigitte Luchesi und Wolfgang Sternstein. Wallstein Verlag, 5 Bände, zusammen 2098 Seiten, 59,90 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 31. August.
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