Goethe hat seinen sensationell erfolgreichen Briefroman des Jahres 1774 dreizehn Jahre später für seine gesammelten Schriften aus biographischer und poetologischer Distanz zu den Sturm-und-Drang-Zeiten stark umgearbeitet. Die neue Reclam-Ausgabe von Matthias Luserke, Spezialist für Sturm-und-Drang und den jungen Goethe, druckt beide Fassungen parallel ab und ermöglicht so auf denkbar einfache Weise einen exakten Vergleich.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rolf Vollmann empfiehlt Goethes ersten Roman für die Zeit-Schülerbibliothek gewohnt assoziativ. Zwar meint er, dass man um die Geschichte über "einen jungen Mann, der sich weigert, mit der Welt ins Gemenge zu gehen", keinen wirklich ausgewachsenen Roman schreiben kann. Doch bei all den Gedankenblitzen, die in Vollmanns Kritik aufleuchten, darf man wohl annehmen, dass er das Buch mit Gewinn gelesen hat. Warum hält man sie für gefährlich: die Bücher und die Liebe? Gibt es überhaupt Liebe ohne Bücher? Fragen über Fragen gehen Vollmann durch den Kopf, während er schreibt. Und nur eines ist gewiss: Die Wahrheit ist nicht Großes und Schönes, sondern nur ein Faktum.
© Perlentaucher Medien GmbH
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