Goethes Briefroman »Die Leiden des jungen Werther« machte den Dichter schlagartig berühmt und löste neben Begeisterungsstürmen ebenso große Empörung aus: Denn hier steht ein Ich mit seiner subjektiven Weltsicht und dem Leiden an einer unmöglichen Liebe im Zentrum. Ein Ich, das gesellschaftliche Zwänge nicht klaglos erträgt und, statt sie zu akzeptieren, den Selbstmord wählt. Was damals ein ungeheurer Affront gegen bürgerlich-religiöse Normen war, ist auch heute noch aufwühlend und anrührend - denn in Werther sehen wir einen modernen Menschen, dessen Schmerz wir verstehen und mitfühlen können.…mehr
Goethes Briefroman »Die Leiden des jungen Werther« machte den Dichter schlagartig berühmt und löste neben Begeisterungsstürmen ebenso große Empörung aus: Denn hier steht ein Ich mit seiner subjektiven Weltsicht und dem Leiden an einer unmöglichen Liebe im Zentrum. Ein Ich, das gesellschaftliche Zwänge nicht klaglos erträgt und, statt sie zu akzeptieren, den Selbstmord wählt. Was damals ein ungeheurer Affront gegen bürgerlich-religiöse Normen war, ist auch heute noch aufwühlend und anrührend - denn in Werther sehen wir einen modernen Menschen, dessen Schmerz wir verstehen und mitfühlen können. Diese Ausgabe enthält die 2. Fassung des Romans von 1787.
Megaseller und Skandalroman der ersten Stunde!Schon gewusst? Die Selbstmordwelle ist ein Gerücht, welches sich seit Erscheinen des Werkes hält»...unserer Religion zur Schande und allen unbefestigten Lesern zum Verderben« Hauptpastor Goetze über den Werther»Und nun wollt Ihr einen Schriftsteller zur Rechenschaft ziehen und ein Werk verdammen, das, durch einige beschränkte Geister falsch aufgefaßt, die Welt höchstens von einem Dutzend Dummköpfen und Taugenichtsen befreit hat, die gar nichts Besseres thun konnten, als den schwachen Rest ihres bißchen Lichts vollends auszublasen!« Goethes Entgegnung auf den Vorwurf des Bischofs von Derry
Johann Wolfgang Goethe wurde am 28.8.1749 in Frankfurt a. M. geboren. Er studierte Jura in Leipzig und Straßburg; nach der Promotion bereitete er sich in Frankfurt auf den Anwaltsberuf vor. Bereits 1773 und 1774 hatte er großen Erfolg mit seinen Stücken "Götz von Berlichingen" und "Clavigo" sowie mit seinem ersten Roman "Die Leiden des jungen Werther". 1774 machte er auch Bekanntschaft mit dem Herzog Carl August von Weimar, auf dessen Einladung er ein Jahr später nach Weimar zog. Dort wurde er zunächst Legionsrat, dann Staatsrat, Minister und Geheimer Rat. Er unternahm zahlreiche Reisen zum Rhein, in die Schweiz, nach Italien und Böhmen. 1791-1817 war er Direktor des Weimarer Staatstheaters. Goethe beschäftigte sich eingehend mit zahlreichen Wissengebieten, u.a. Botanik, Meteorologie, Anatomie, Mineralogie, Optik. Mit den größten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit war er bekannt oder befreundet, u.a. mit Schiller, Humboldt, Schelling; Emerson, Turgenev und Thackeray besuchten ihn. Er starb am 22.3.1832 in Weimar und wurde in der Fürstengruft beigesetzt. Johann Wolfgang Goethe ist nicht nur der größte deutsche Dichter, sondern auch ein universeller Denker, der maßgeblichen Einfluss auf die deutsche Literatur und Geistesgeschichte ausgeübt hat. Am Beginn seines umfangreichen Werks stand der Irrationalismus und Individualismus des Sturm und Drang: gefühlsbetonte, hymnische Lyrik, Dramen ('Götz') und der empfindsame 'Werther'. Unter dem Eindruck seiner Italienreisen wandte er sich der Klassik zu und schuf formstrenge, harmonische Dichtungen, v.a. über den idealen Menschen und das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft ('Iphigenie', 'Wilhelm Meisters Lehrjahre'). Sein Spätwerk schließlich ist zunehmend von Gedanken über soziale und psychologische Fragen geprägt ('Faust', 'Die Wahlverwandtschaften').
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