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Die Leidenschaft der Unschuldigen - Heider, Ulrike
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"Mit großer Spannung lassen sich die Geschichten lesen, die mal anrührend sind, mal voller Poesie, und die die eigene Erinnerung schüren an die ersten Lebens- und Liebesversuche." (Elmar Kraushaar, Berliner Zeitung) -Haben Kinder Sex? Können Kinder lieben? Schon Sigmund Freud wusste: "Kurz gesagt, das Kind ist lange vor der Pubertät ein bis auf die Fortpflanzungsfähigkeit fertiges Liebeswesen." Aber im Zuge eines neuen Sexualkonservatismus wird auch der alte Mythos von der kindlichen "Unschuld" neu belebt. -"Die Leidenschaft der Unschuldigen" belegt das Gegenteil: Dreizehn Frauen und Männer…mehr

Produktbeschreibung
"Mit großer Spannung lassen sich die Geschichten lesen, die mal anrührend sind, mal voller Poesie, und die die eigene Erinnerung schüren an die ersten Lebens- und Liebesversuche." (Elmar Kraushaar, Berliner Zeitung) -Haben Kinder Sex? Können Kinder lieben? Schon Sigmund Freud wusste: "Kurz gesagt, das Kind ist lange vor der Pubertät ein bis auf die Fortpflanzungsfähigkeit fertiges Liebeswesen." Aber im Zuge eines neuen Sexualkonservatismus wird auch der alte Mythos von der kindlichen "Unschuld" neu belebt. -"Die Leidenschaft der Unschuldigen" belegt das Gegenteil: Dreizehn Frauen und Männer zwischen 30 und 80 Jahren teilten ihre Erinnerungen an romantische Schwärmereien, erotische Fantasien und sexuelle Abenteuer in ihrer Kindheit mit der Autorin. Die facettenreiche Sammlung von Erinnerungen - unter anderem von Dirk Bach und Klaus Staeck -, gewährt einen Blick auf das Liebesleben von Kindern: das Glück von Liebe und sexueller Entdeckerfreude auf der einen Seite, das Leiden unter Tabus und unerfüllter Sehnsucht auf der anderen. -"Ihr Liebesleben begann in einem versteckten Winkel der Tenne. 'Aurelia sitzt im Heu, entblößt sich, und ich schau herum und greif das auch an, ihre Vulva'. Am deutlichsten erinnert er sich an den Geruch, der von ihrem Geschlecht ausging, sobald er es berührte. Sie taten es wieder und wieder, zogen sich aus, betrachteten und befühlten einander. Jeden Sommer überließen sie sich in immer besseren Verstecken ihrer Lust. Acht Jahre ging das so, bis sie beide zwölf waren." (Aus dem Kapitel über Ferdinand Bruner, Psychoanalytiker)
Autorenporträt
Ulrike Heider, Jg. 1947, studierte Politik und Germanistik. 1978 promovierte sie an der J.-W.- Goethe-Universität Frankfurt. Von 1976 bis 1982 war sie Lehrbeauftragte an der Universität Frankfurt und an der Universität Kassel. 1988 zog sie nach New York und war Visiting Scholar an der Columbia University. Seit 2000 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin und New York. Sie schrieb Bücher, Essays und Radiosendungen zu den Themen Schüler- und Studentenbewegung, Anarchismus, afroamerikanische Politik und Sexualität. Zuletzt "Vögeln ist schön - Die Sexrevolte von 1968 und was von ihr bleibt" (Berlin 2014). Ihre Autobiografie "Keine Ruhe nach dem Sturm" erschien 2001.
Rezensionen
"Mit großer Spannung lassen sich die Geschichten lesen, die mal anrührend sind, mal voller Poesie, und die die eigene Erinnerung schüren an die ersten Lebens- und Liebesversuche." (Elmar Kraushaar, Berliner Zeitung) --- »Die Erinnerungen zeigen, dass Sexualität Kindern nicht von außen und unter Zwang aufgedrängt wird, sondern sie vielmehr von sich aus schon sexuelle Wesen sind. Eingeleitet werden diese Erzählungen von einem Essay, in welchem die Autorin das Thema Liebe und Sexualität bei Kindern historisch nachzeichnet. Darin wird deutlich, dass der Umgang mit diesem Thema schon immer umkämpft war. Beispielsweise wurden Liberalisierungstendenzen, wie sie sich in den 1970er Jahren gesamtgesellschaftlich durchsetzen konnten, danach durch einen wachsenden Sexualkonservatismus wieder zurückgedrängt. Heute werden angeheizt von Debatten um Kindesmissbrauch und Kinderpornographie, traditionelle Vorstellungen von einer ungesunden und schmutzigen Sexualität, vor der die reine und asexuelle Kinderwelt geschützt werden müsse, gesellschaftlich wieder zunehmend virulent. So lassen sich die zum Teil sehr bewegten Biografien der interviewten auch als Plädoyer gegen diesen wachsenden Konservatismus lesen. Zugleich liefern sie spannende individuelle Einblicke in Erziehung- und Moralvorstellungen verschiedener Generationen.« (Moritz Strickert, analyse & kritik)