Einer der bedeutendsten Theologen der Gegenwart spricht über sein Leben und seine Denkwege: Im Gespräch mit dem italienischen Theologen Fulvio Ferrario gibt Eberhard Jüngel einen Überblick über die Theologie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und gleichzeitig eine faszinierende narrative Einführung in sein eigenes Werk. Von der Entdeckung des Evangeliums und der Kirche als Raum der Freiheit, als einzigem Ort, an dem man im bedrückenden Klima der DDR 'ungeniert die Wahrheit sagen konnte', führt der Weg bis zur renommierten Professur für Systematische Theologie in Tübingen. Es ist die Leidenschaft des Glaubens und eine lebhafte intellektuelle Neugier, mit der Eberhard Jüngel den theologischen und politischen Entwicklungen begegnet - etwa den Studentenunruhen, der Befreiungstheologie oder der Säkularisierung. Im Gespräch leben die Freundschaften mit Karl Barth und Ernst Fuchs wieder auf, das Verhältnis zu Martin Heidegger und Rudolf Bultmann kommt zur Sprache, wie auch eine kritische Einschätzung seines ehemaligen Tübinger Kollegen Joseph Ratzinger. Eindrucksvoll sind Eberhard Jüngels leidenschaftliches Bekenntnis zur evangelischen Kirche und zugleich seine eindeutige Verpflichtung zur Ökumene. 'Die Quelle der Theologie ist das Licht des Evangeliums. Und die Welt dem Menschen im Lichte dieses Evangeliums aufzuklären, das ist die Denkaufgabe der Theologie.' Eberhard Jüngel