Die vorliegende Regionalstudie liefert eine Bestandsaufnahme zur institutionellen Leprosenfürsorge im Erzstift Salzburg von deren Gründung im Spätmittelalter bis zu deren Funktionswandel oder Auflösung im ausgehenden 18. und im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Es werden drei Ziele verfolgt: Der Blick auf einige Texte zur Lepra- und Leprosengeschichte, deren Postulate zwischen den Polen Exklusion und Inklusion anzusiedeln sind, stellt den Versuch dar, diesen oftmals absolut gesetzten Aussagen mit entsprechenden Verweisen auf Quellen zu begegnen. Das zweite Ziel dieser Arbeit ist - trotz aller Überlieferungslücken - eine möglichst exakte Darstellung der Leprosenfürsorge in Salzburg, wobei es zu klären gilt, wann, von wem und für welchen Personenkreis diese Einrichtungen geschaffen wurden. Am Ende der Kapitel zu den einzelnen Häusern wird anhand einer Karte das Versorgungsnetz für "Sieche und Leprose" dargestellt und eine Typologie dieser Häuser vorgeschlagen. Schließlich wird drittensder Frage nachgegangen, ob man die Siechen- oder Leprosenhäuser im Sinne Erving Goffmans als "Totale Institutionen" beschreiben kann.