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Die Rechtswissenschaft, liest man in jüngerer Zeit, müsse sich, um den Herausforderungen der Moderne gewachsen zu sein, endlich von ihrem klassischen Anspruch als hermeneutische Textwissenschaft abwenden und stattdessen als pragmatische »Entscheidungswissenschaft« neu konzipieren. Quer zu dieser These wird hier ein Modell vorgeschlagen, das als kennzeichnend für das operative Verfahren des modernen Rechtssystems gerade seine Textualität bestimmt. »Text« benennt dabei nicht länger nur eine bestimmte Schriftform, sondern verweist auf eine juridische Praxis, die, statt sich auf von außen…mehr

Produktbeschreibung
Die Rechtswissenschaft, liest man in jüngerer Zeit, müsse sich, um den Herausforderungen der Moderne gewachsen zu sein, endlich von ihrem klassischen Anspruch als hermeneutische Textwissenschaft abwenden und stattdessen als pragmatische »Entscheidungswissenschaft« neu konzipieren. Quer zu dieser These wird hier ein Modell vorgeschlagen, das als kennzeichnend für das operative Verfahren des modernen Rechtssystems gerade seine Textualität bestimmt. »Text« benennt dabei nicht länger nur eine bestimmte Schriftform, sondern verweist auf eine juridische Praxis, die, statt sich auf von außen vorgegebene Legitimationsmuster zu stützen, sich über die Schaffung interner Anschlußmöglichkeiten selbst plausibilisiert.
Autorenporträt
Ino Augsberg, geb. 1976, ist Inhaber des Lehrstuhls für Rechtsphilosophie und Öffentliches Recht an der Universität Kiel. Davor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat a. Z. am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Kirchenrecht der Ludwig-Maximilians-Universität München. Buchveröffentlichungen: 'Wiederbringung des Seienden'. Zur ontologischen Differenz im seinsgeschichtlichen Denken Martin Heideggers, 2003; Toleranz - Religion - Recht. Die Herausforderung des 'neutralen' Staates durch neue Formen von Religiosität in der postmodernen Gesellschaft, 2007 (zusammen mit K.-H. Ladeur); Die Funktion der Menschenwürde im Verfassungsstaat. Humangenetik - Neurowissenschaft - Medien, 2008 (zusammen mit K.-H. Ladeur); Denken in Netzwerken. Zur Rechts- und Gesellschaftstheorie Karl-Heinz Ladeurs, 2008 (zusammen mit T. Gostomzyk und L. Viellechner).