Armand, Philosoph im Ruhestand, glaubt das Leben hinter sich zu haben. Auch Pauline, 20, denkt, sie kenne es. 50 Jahre trennen die beiden, und doch ergeht es ihnen gleich: Sie waren allein in der Stadt der Liebe, bevor sie einander trafen. Nicht um Sex und nicht nur um Freundschaft geht es in ihrer Begegnung, wohl aber um die Wiederentdeckung der Lebensfreude.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.08.2012NEUE TASCHENBÜCHER
Aufruhr der
Gefühle
„In einem Gefühlsaufruhr wie ein Jüngling“ befindet sich der pensionierte Philosophielehrer Armand, seit er die junge Verkäuferin Pauline im Bus traf. Eine der typischen Geschichten einer Amour fou? Zwischen einem Mann, der sein Leben in stoischer Beobachtung seines Alters, als eine Kette von Verlusten, mühsam erträgt. Und einer jungen Frau, auf der Suche nach der Familie, die sie nie hatte.
Françoise Dornier schildert auch das Begehren, das immer wieder zwischen ihnen aufflackert, aber mehr bedeuten beiden die vertrauensvolle Nähe und Zuneigung, die zwischen ihnen wachsen. Erst diese beiden, verbunden mit der Weisheit des Alters und der Zuversicht der Jugend, ermöglichen ihnen einen Aufbruch. Dieser versetzt Armand in den existenziellen Zustand, mit dionysischem Vergnügen beobachten zu können, wie sich sein letzter Wille erfüllt.
Dieser tragikomische Roman berührt und schockiert mit mitleidlosen Bildern über das Alter und die Darstellung der Familie als Ort des Schreckens. Und trotzdem entlässt er den Leser in einer Art heiteren Zuversicht, dass das Leben gelingen kann. ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Françoise Dorner:
Die letzte Liebe des Monsieur Armand. Aus dem Französischen von Christel Gersch. Diogenes Verlag, Zürich 2012. 138 Seiten, 8,20 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Aufruhr der
Gefühle
„In einem Gefühlsaufruhr wie ein Jüngling“ befindet sich der pensionierte Philosophielehrer Armand, seit er die junge Verkäuferin Pauline im Bus traf. Eine der typischen Geschichten einer Amour fou? Zwischen einem Mann, der sein Leben in stoischer Beobachtung seines Alters, als eine Kette von Verlusten, mühsam erträgt. Und einer jungen Frau, auf der Suche nach der Familie, die sie nie hatte.
Françoise Dornier schildert auch das Begehren, das immer wieder zwischen ihnen aufflackert, aber mehr bedeuten beiden die vertrauensvolle Nähe und Zuneigung, die zwischen ihnen wachsen. Erst diese beiden, verbunden mit der Weisheit des Alters und der Zuversicht der Jugend, ermöglichen ihnen einen Aufbruch. Dieser versetzt Armand in den existenziellen Zustand, mit dionysischem Vergnügen beobachten zu können, wie sich sein letzter Wille erfüllt.
Dieser tragikomische Roman berührt und schockiert mit mitleidlosen Bildern über das Alter und die Darstellung der Familie als Ort des Schreckens. Und trotzdem entlässt er den Leser in einer Art heiteren Zuversicht, dass das Leben gelingen kann. ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Françoise Dorner:
Die letzte Liebe des Monsieur Armand. Aus dem Französischen von Christel Gersch. Diogenes Verlag, Zürich 2012. 138 Seiten, 8,20 Euro.
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