Bern, im März 1798: Das Ancien Régime bricht nach dem Einmarsch der französischen Truppen zusammen. Die Menschen sind erschüttert und entfesselt zugleich: Mit einem Mal herrscht eine Stimmung, in der alles erlaubt scheint. Lebendig und temporeich erzählt Hartmann in einem historischen Roman von dem Wendepunkt, an dem das alte System kippt und die neue Ordnung noch nicht gilt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Lukas Hartmann lässt in diesem historischen Roman den Berner Schultheiß, einen Korporal der Berner Stadtwache und eine Dienstmagd, die in Notwehr einen französischen Soldaten erschlagen hat, in einer Märznacht 1798 zu Schiff über den Thunersee flüchten, und nach Ansicht von Rezensent Joseph Hanimann gelingt es dem Schweizer Autor ganz gut, seine Erzählung in Rückblenden der drei Hauptfiguren zu entwickeln. Kaum je stören den Rezensenten "angelesen" wirkendes historisches Hintergrundwissen, und insgesamt gewinnt die Übergangszeit der Französischen Revolution in den subjektiven Erinnerungen und Gedanken der Figuren Kontur, lobt Hanimann. Insbesondere die Figur des Schultheiß', der versucht, der Französischen Revolution militärischen Widerstand entgegenzusetzen, findet Hannimann reizvoll. Ein bisschen bedauert er es dagegen, dass man am Ende nicht erfährt, was aus den beiden anderen Hauptfiguren wird, und Hartmann sie sang- und klanglos im Dunkel der Geschichte verschwinden lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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