Sylt im Mai 1897: Eigentlich wollte Deichbauinspektor Sönke Hansen nur die Hafenanlagen von Munkmarsch auf Sylt inspizieren als er als Vertreter einer Behörde zu Begutachtung eines Toten gerufen wird. An Bord des Schiffes Flora gab es einen Unfall, bei dem ein Seemann ums Leben kam. Sönke macht der
Fall misstrauisch, aber er hat keine Beweise und lässt ihn zunächst auf sich beruhen, schließlich…mehrSylt im Mai 1897: Eigentlich wollte Deichbauinspektor Sönke Hansen nur die Hafenanlagen von Munkmarsch auf Sylt inspizieren als er als Vertreter einer Behörde zu Begutachtung eines Toten gerufen wird. An Bord des Schiffes Flora gab es einen Unfall, bei dem ein Seemann ums Leben kam. Sönke macht der Fall misstrauisch, aber er hat keine Beweise und lässt ihn zunächst auf sich beruhen, schließlich hat er andere, wichtigere Angelegenheiten, die ihn beschäftigen: Seine Hochzeit mit Jorke steht kurz bevor.
Als jedoch innerhalb kurzer Zeit ein weiterer Seemann auf der Flora verstirbt ist Sönkes Neugier endgültig geweckt und er verstrickt sich in ein gefährliches Netz aus politischen Intrigen und Kunsthehlerei deren Strippenzieher an höchster Stelle sitzen und nicht nur ihm und seiner Karriere gefährlich werden können.
"Die letzte Tide" ist der vierte Kriminalfall um den Nordfriesischen Deichbauinspektor Sönke Hansen.
1. Fall Mit der Flut kommt der Tod
2. Fall Der Austernmörder
3. Fall Das Grab im Deich
Wie üblich in der Sönke Hansen Reihe widmet sich die Autorin einem genau recherchierten Thema, um welches sich der Kriminalfall entspinnt. Diesmal geht es um die Elfenbein- oder allgemein die Beinschnitzerei. Zusammen mit Sönke Hansen erfährt der Leser viel über die damaligen Zentren der Elfenbeinschnitzerei, wie und wo damals ausgebildet wurde, welche Materialien verwendet wurden und vieles mehr.
Ein Highlight des Buches war für mich Sönkes Großtante Auguste Viktoria, die witzig und verschroben bei der Klärung des Falles mithilft. Auch die Haushälterin Frau Godbersen ist immer wieder für einen Schmunzler gut.
Es gibt auch durchaus einige Seitenhiebe auf die heutige Zeit, so stellten anscheinend schon damals die Chinesen die begehrten Güter billiger, schneller, in größeren Mengen her, daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
S. 212 gibt es leider den derzeitig sehr beliebte Grammatikfehler: Es machte keinen Sinn, korrektes Deutsch wäre es ergab keinen Sinn, aber das wird hoffentlich in späteren Auflagen bzw. der Taschenbuchausgabe korrigiert werden.
Auch wenn es sich um den vierten Band einer Reihe handelt, kann das Buch sehr gut einzeln gelesen werden. Es ist mit einem ausführlichen Personenregister und mit einem noch ausführlichen Glossar ausgestattet, das keine Frage offen lässt und bei den vielen verwendeten nautischen und norddeutschen Begriffen für eine unwissende Süddeutsche wie mich Goldes Wert ist. Abgerundet wird, wie in dieser Reihe üblich, mit einem friesischen Kochrezept.