Wer glaubt, „Per Anhalter durch die Galaxis“- Autor Douglas Adams schwebe nur in futuristischen Sphären, der irrt gewaltig. Ganz im Gegenteil: das Thema seines Reiseberichts „Die letzten ihrer Art“ ist ausgesprochen real und aktuell. In den Jahren 1985 bis 1989 macht sich Adams mit dem Zoologen Mark
Cawardine auf, die aussterbenden Tierarten auf unserem Planeten zu besuchen. Zunächst besichtigen…mehrWer glaubt, „Per Anhalter durch die Galaxis“- Autor Douglas Adams schwebe nur in futuristischen Sphären, der irrt gewaltig. Ganz im Gegenteil: das Thema seines Reiseberichts „Die letzten ihrer Art“ ist ausgesprochen real und aktuell. In den Jahren 1985 bis 1989 macht sich Adams mit dem Zoologen Mark Cawardine auf, die aussterbenden Tierarten auf unserem Planeten zu besuchen. Zunächst besichtigen die beiden „Affennachfahren“ die nachtaktiven Aye-Aye-Lemuren auf Madagaskar, eine seltsame Spezies, die aus Teilen anderer Lebewesen zusammengesetzt zu sein scheint. Anschließend statten sie dem drachenartigen, sich durch abscheulichen Mundgeruch auszeichnenden Komodowaran einen Besuch ab, ebenso wie den letzten zairischen weißen Nashörnern. Dann schauen sich die beiden noch die „größten, fettesten und flugunfähigsten“ Papageien der Welt an, die obendrein noch Probleme mit der Fortpflanzung bekommen haben. Schließlich lauschen sie dem höllischen Lärm im chinesischen Fluss Yangtse, der den dort lebenden blinden Delfine die Orientierung nimmt (übrigens ist der Yangtse-Delfin seit 2006 ausgestorben), und beobachten verschiedene Vogelarten auf den Mauritius-Inseln.
Nichtsdestotrotz gelingt es Adams zynisch-humorvoller Schreibweise, selbst dieses erschreckende Thema auf lustige Weise zu vermitteln. Dabei ermöglicht vor allem das Hauptfiguren-Duo, bestehend aus dem allgemein wissenden Zoologen Cawardine und dem allgemein unwissenden Nichtzoologen Adams, eine spannende Mischung aus wissenschaftlichen Informationen und origineller Situationskomik. Außerdem überzeugt Adams durch einer wunderbaren Liebe zum Detail und zeigt sich dadurch wider einmal als brillanter Beobachter, der die Welt immer noch aus den Augen eines faszinierenden Kindes erblicken kann…
Nun könnte man meinen, ein 30 Jahre altes Buch über Naturschutz hätte mittlerweile seine Gegenwärtigkeit eingebüßt. Doch immer noch steigt das Tempo des Ausrottens der Arten, heutzutage vernichtet die Menschheit mehrere tausend im Jahr, daher ist dieser Reisebericht aktueller denn je. Deshalb lohnt es sich wirklich, sich „Die letzten ihrer Art“ zu Gemüte zu führen- das obendrein wohl das wahrscheinlich witzigste Buch ist, das jemals über Umweltschutz erschienen ist.