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Betrachtet man die wissenschaftliche Literatur zu Franz Kafka, lässt sich nicht übersehen, dass sich nur sehr wenige Veröffentlichungen methodisch mit dessen Nähe zum Mythos befassen. Das ist erstaunlich, wird Kafkas Werk doch häufig in Verbindung mit Mythen genannt, und das nicht nur, wenn Ödipus als Archetyp oder Sisyphos als existenzialistische Leitfigur ausgemacht werden.
Indem Gerhard Oberlin einen anthropologischen Mythenbegriff entwickelt, um damit mythische Strukturen, Motive und Rituale in Kafkas Texten zu analysieren, schließt er diese Lücke im Rezeptionsdiskurs. Gestützt auf
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Produktbeschreibung
Betrachtet man die wissenschaftliche Literatur zu Franz Kafka, lässt sich nicht übersehen, dass sich nur sehr wenige Veröffentlichungen methodisch mit dessen Nähe zum Mythos befassen. Das ist erstaunlich, wird Kafkas Werk doch häufig in Verbindung mit Mythen genannt, und das nicht nur, wenn Ödipus als Archetyp oder Sisyphos als existenzialistische Leitfigur ausgemacht werden.

Indem Gerhard Oberlin einen anthropologischen Mythenbegriff entwickelt, um damit mythische Strukturen, Motive und Rituale in Kafkas Texten zu analysieren, schließt er diese Lücke im Rezeptionsdiskurs. Gestützt auf psychologisch-psychoanalytische Theorien des Spiels und der Imagination, angereichert mit kulturwissenschaftlichen Erkenntnissen über Funktion und Geschichte der Mythen, wird die Eigenart von Kafkas Symbolik und des induzierten Textrituals untersucht und als performative "Arbeit am Mythos" (Hans Blumenberg) bestimmt.

Erstmals werden auch die mystischen Einflüsse auf das Spätwerk und deren Verwurzelung im Orpheus- und Prometheusmythos herausgearbeitet. Kafkas ungeschriebene Ästhetik erhält in dieser mythopoetischen Studie deutlich mehr Kontur, als dies bisher zu erkennen war.
Autorenporträt
Gerhard Oberlin ist freiberuflicher Literaturwissenschaftler mit Lehraufträgen in Asien und Europa. Er schrieb Beiträge über zahlreiche Autoren der Neueren Deutschen Literatur, darunter E.T.A. Hoffmann, Adelbert von Chamisso, Rainer Maria Rilke. Mit seinem Kafka-Buch macht er sich auf die Suche nach den Spuren der Mythen in neuerer Zeit und erfüllt sich einen alten Traum: die Faszination dieses Autors und seinen gewaltigen Rezeptionserfolg aus kulturgeschichtlichen, ja anthropologischen Wurzeln zu erklären.