Ronald Malcolm alias Vin alias Condor ist zurück. Der einstige Whistleblower und spätere Top-Agent hatte die letzten Jahre in einem Irrenhaus der CIA verbracht und arbeitet jetzt in der Library of Congress in Washington. Routinemäßig wird er von der inzwischen neu gegründeten Homeland Security überprüft. Als einer deren Agenten tot in Condors Wohnzimmer gefunden wird, scheinen alle Geheimdienste hinter ihm her zu sein. Manche davon so geheim, dass niemand weiß, wer oder was sie überhaupt sind. Washington verwandelt sich in einen kafkaesken Bau, ständig von neuester Technologie überwacht. Nichts ist mehr harmlos, nichts ist unschuldig, nichts durchsichtig. Geschossen wird sofort und ohne Rücksicht auf Verluste. Der Condor und die CIA-Agentin Faye Dozier versuchen sich in Sicherheit zu bringen, aber vor wem eigentlich?
James Gradys realitätstüchtige Jetztzeitvision porträtiert die USA als ein Labyrinth der Paranoia, in dem jede Steuerung außer Kontrolle geraten ist. Actionhaltig, sarkastisch, scharfsinnig, radikal skeptisch und enorm unterhaltsam.
James Gradys realitätstüchtige Jetztzeitvision porträtiert die USA als ein Labyrinth der Paranoia, in dem jede Steuerung außer Kontrolle geraten ist. Actionhaltig, sarkastisch, scharfsinnig, radikal skeptisch und enorm unterhaltsam.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Über vierzig Jahre nach James Gradys erstem Kriminalroman über den Condor liegen nun also der Nachfolgeroman "Die letzten Tage des Condor" vor, verkündet Rezensent Fritz Göttler, der erzählt, was aus dem einst idealistischen jungen Mann nach Jahren als CIA-Agent und schließlich als Insasse einer CIA-Irrenanstalt geworden ist: Entfremdet von sich und seiner Umgebung und sediert durch Tabletten arbeitet Gradys Held inzwischen in einer Bücherei, leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und unter dysfunktionalem Verhalten und wird regelmäßig von Agenten getestet und schikaniert, informiert Göttler. Entsprechend liest sich der Roman auch nicht als spannender Agententhriller mit "klassisch elegantem" Doppelspiel, sondern vielmehr als erbarmungslose Krankheitsstudie, die vorführt, wie die paranoide totale Kontrolle durch Abhörung, Überwachungskamera, GPS, Drohnen etc. die amerikanische Gesellschaft beeinflusst. Dass Grady das Genre des Agentenromans dekonstruiert, Sprache, Handlung, logische und zeitliche Ordnungen auflöst, erinnert den Rezensent an Thomas Pynchon oder James Joyce.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die letzten Tage des Condor ist schon die nächste Stufe des Polit-Thrillers.«
Inkwell
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