Spätestens seit Bernhard Aichners Totenfrau-Trilogie mit der Bestatterin Blum wissen die Leser, dass es nur des entsprechenden Autors bedarf, um selbst diesem Gewerbe in der literarischen Verarbeitung Spannung und skurrile Momente abzuringen.
So auch in dem ersten Roman des Iren Jeremy Massey
„Die letzten vier Tage des Paddy Buckley“. Tod, dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch…mehrSpätestens seit Bernhard Aichners Totenfrau-Trilogie mit der Bestatterin Blum wissen die Leser, dass es nur des entsprechenden Autors bedarf, um selbst diesem Gewerbe in der literarischen Verarbeitung Spannung und skurrile Momente abzuringen.
So auch in dem ersten Roman des Iren Jeremy Massey „Die letzten vier Tage des Paddy Buckley“. Tod, dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch Paddys Leben. Kein Wunder, arbeitet er doch mit Hingabe als Bestatter. Aber nicht nur sein berufliches Leben wird dadurch bestimmt, auch im Privaten folgt ihm der Tod auf Schritt und Tritt. Nicht nur, dass seine Eltern bereits gestorben sind, auch seine schwangere Frau hat er vor zwei Jahren durch eine heimtückische Krankheit verloren. Aber glücklicherweise kann er auf zahlreiche Freunde zurückgreifen, die als Ersatzfamilie fungieren und auf die er sich immer und überall verlassen kann. Und das ist auch gut so, denn durch einen unglückseligen Zufall gerät Paddy ins Visier eines Gangsters, der ihm nach dem Leben trachtet.
Dabei fängt alles so gut an: eine frischgebackene, attraktive Witwe sucht Trost und körperliche Zuwendung bei Paddy, stirbt aber unglücklicherweise auf dem Höhepunkt in dessen Armen. Total verstört setzt er sich hinter das Steuer und überfährt in einem Moment der Unaufmerksamkeit einen Fußgänger. Völlig außer sich identifiziert er das Opfer als Donal Cullen, den Bruder eines gefährlichen Kriminellen, springt daraufhin in sein Auto und verlässt unerkannt und mit quietschenden Reifen den Unfallort. So weit, so schlecht, denn am nächsten Tag steht Vincent Cullen, Boss der Dubliner Unterwelt samt Anhang vor ihm und beauftragt ihn mit der Ausrichtung der Trauerfeierlichkeiten für seinen Bruder, nämlich Paddys Unfallopfer…
Jeremy Massey ist mit „Die letzten vier Tage des Paddy Buckley“ ein erstaunliches Debüt gelungen. Obwohl sein Stil eher der schlichten Ecke zuzuordnen ist, wirkt er doch nie plump und auf billige Effekte bedacht. Ein irischer Geschichtenerzähler, der uns an den letzten vier Tagen Paddys teilhaben lässt, schnörkellos und auf den Punkt gebracht, immer um die beiden Themen Leben und Tod kreisend. Eine sympathische Hauptfigur, freundlich und hilfsbereit, die sich unbeabsichtigt immer tiefer in Schwierigkeiten bringt. Warmherzig und mit einer ordentlichen Portion irischem Schalk erzählt.