Spannendes Setting, rätselhafte Ereignisse und eine mutige junge Frau
Ich Im Zentrum von Guido Dieckmanns Roman „Die Leuchtturmwärterin“ steht die junge Fotoreporterin Nelly Vogel. Zur Zeit des 2. Weltkrieges steht die Deutsche dem Regime kritisch gegenüber und gerät prompt ins Fadenkreuz der
Gestapo. Um ihre Haut zu retten, wird sie kurzerhand nach Holland verfrachtet und soll sich in einem…mehrSpannendes Setting, rätselhafte Ereignisse und eine mutige junge Frau
Ich Im Zentrum von Guido Dieckmanns Roman „Die Leuchtturmwärterin“ steht die junge Fotoreporterin Nelly Vogel. Zur Zeit des 2. Weltkrieges steht die Deutsche dem Regime kritisch gegenüber und gerät prompt ins Fadenkreuz der Gestapo. Um ihre Haut zu retten, wird sie kurzerhand nach Holland verfrachtet und soll sich in einem kleinen Küstenort fortan um den Leuchtturm kümmern. Doch weder die ansässigen holländischen Bewohner noch die deutschen Besatzer bringen der jungen Frau Sympathie oder gar Vertrauen entgegen. Dabei verbindet die Vergangenheit Nelly mit dem kleinen Ort. Als die junge Deutsche einen abgestürzten britischen Piloten unter ihre Fittiche nimmt, spitzt sich ihre Lage lebensbedrohlich zu …
Ich muss zugeben, dass ich mich nach dem Lesen des Klappentextes auf eine dramatische Lovestory eingestellt hatte. Zu meiner Überraschung hat „Die Leuchtturmwärterin“ aber viel mehr von einem Krimi. Spannend und gespickt mit überraschenden Wendungen hält Dieckmanns Roman den Leser fast durchgehend in Atem. Mir fehlte zwar der intensiv romantische Teil und auch allgemein hätte ich mir mehr transportierte Emotionen gewünscht, aber es hat Spaß gemacht die vielen rätselhaften Fäden in der Hand zu halten und zu grübeln, wer nun wen auf dem Gewissen hat und warum.
Dieckmann versteht es, ein interessantes Gespinst aus Lügen, Hinweisen und Intrigen zu erstellen und dieses dann stimmig aufzulösen. Ich fand zwar manche Handlungen und Dialoge nicht ganz authentisch, aber mein Interesse an dem Fortgang der Geschichte ist nie erloschen.
Faszinierend ist auf jeden Fall der Einblick in die damaligen, schrecklichen Ereignisse, die der Autor in seinen Roman einfließen lässt. Gefallen hat mir auch sehr, dass er der heldenhaften Corrie ten Boom einen Platz in der Geschichte eingeräumt hat. Die Verflechtung von Fiktion, realen Personen, Schauplätzen und Ereignissen finde ich sehr spannend.
Dieckmanns Schreibstil ist vielseitig, flüssig und abwechslungsreich. Er hat mich unterhaltsam durch das Buch getragen. Mein Interesse an Nelly und ihrem Schicksal war von Anfang an geweckt, obwohl ich nie das Gefühl hatte, sie wirklich zu kennen. „Die Leuchtturmwärterin“ lebt von der schnellen, überraschenden Entwicklung und für mein Empfinden weniger von der Ausgestaltung der Charaktere. Sympathie habe ich nur teilweise empfunden. Dennoch hat die Geschichte ihre ganz eigene Sogwirkung und war mir eine kurzweilige Lektüre.