Camilos Vater arbeitet zu Zeiten der brasilianischen Militärdiktatur als Folterarzt. Sein Job ist es, die Gefolterten länger überleben zu lassen. Eines Tages bringt er ein Waisenkind namens Cosme mit nach Hause. Cosme ist etwas älter als Camilo, vielleicht vierzehn oder fünfzehn, genau weiß er es nicht. Er zeigt dem wohlbehüteten Camilo eine völlig neue Welt hinter den Toren des Grundstücks.
Die beiden Jungen verlieben sich ineinander, bis ein Gewaltakt ihre zarte Intimität zerstört und Camilos Leben für immer verändert. Als Camilo Jahrzehnte später in seine Heimatstadt zurückkehrt, wird er von seiner ersten Liebe und dem langen Schatten der Militärdiktatur heimgesucht. Bei der Durchsicht alter Unterlagen stößt er auf ein schreckliches Geheimnis seines Vaters ...
Victor Heringers Roman ist eine prägnante und schonungslose Analyse der brasilianischen Gesellschaft, die ihre eigene Vergangenheit nie richtig aufarbeiten konnte, und eine fließende, queere Coming-of-Age-Geschichte. Gekonnt führt er uns vor Augen, dass jedes kollektive Trauma aus der Summe individueller Schreckenserfahrungen besteht.
Zadie Smith über 'Die Liebe vereinzelter Männer':
»Wenn man etwas wirklich Neues liest, ist es stets schwer, es zu beschreiben. Und am Ende gibt man sich mit Vergleichen zufrieden. 'Die Liebe vereinzelter Männer' ist wirklich ein einzigartiger Roman. Heringer schreibt genial wie Cortázar oder Nabokov, elliptisch wie Grace Paley, lustig wie Donald Barthelme. Wenn man dieses Buch beendet hat, möchte man sofort den jungen Mann treffen, der es geschrieben hat, ihm kräftig die Hand schütteln und ihm zum Beginn einer glänzenden Karriere gratulieren. Aber Victor Heringer ist weg. Er hat dieses schöne Buch zurückgelassen.«
Die beiden Jungen verlieben sich ineinander, bis ein Gewaltakt ihre zarte Intimität zerstört und Camilos Leben für immer verändert. Als Camilo Jahrzehnte später in seine Heimatstadt zurückkehrt, wird er von seiner ersten Liebe und dem langen Schatten der Militärdiktatur heimgesucht. Bei der Durchsicht alter Unterlagen stößt er auf ein schreckliches Geheimnis seines Vaters ...
Victor Heringers Roman ist eine prägnante und schonungslose Analyse der brasilianischen Gesellschaft, die ihre eigene Vergangenheit nie richtig aufarbeiten konnte, und eine fließende, queere Coming-of-Age-Geschichte. Gekonnt führt er uns vor Augen, dass jedes kollektive Trauma aus der Summe individueller Schreckenserfahrungen besteht.
Zadie Smith über 'Die Liebe vereinzelter Männer':
»Wenn man etwas wirklich Neues liest, ist es stets schwer, es zu beschreiben. Und am Ende gibt man sich mit Vergleichen zufrieden. 'Die Liebe vereinzelter Männer' ist wirklich ein einzigartiger Roman. Heringer schreibt genial wie Cortázar oder Nabokov, elliptisch wie Grace Paley, lustig wie Donald Barthelme. Wenn man dieses Buch beendet hat, möchte man sofort den jungen Mann treffen, der es geschrieben hat, ihm kräftig die Hand schütteln und ihm zum Beginn einer glänzenden Karriere gratulieren. Aber Victor Heringer ist weg. Er hat dieses schöne Buch zurückgelassen.«
»Einer der besten Romane der letzten Jahre.« - Asymptote
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Sidney Kaufmann ist merklich berührt von Victor Heringers Roman über Camilo, zum Zeitpunkt der Erzählung Mitte 50, der schwul ist und seiner ersten großen Liebe Cosme hinterhertrauert. Camilo ist in Rio aufgewachsen, was Heringer sprachlich "zwischen Schmerz und Genuss zerrissen" schildert, Cosme kommt als Waisenkind in die Familie. Wie sich die beiden verlieben, wird als "Feier der Intensität" einer Liebe, die so nicht erlaubt ist, geschildert, mitreißend und vor dem Hintergrund der brasilianischen Militärdiktatur, so Kaufmann. Dass Heringer sich früh das Leben genommen hat, macht diese besondere Lektüre für die Rezensentin zum einen melancholischer, aber durch den "Akt des gemeinsamen Erinnerns", den das Lesen bietet, auch hoffnungsvoll.
© Perlentaucher Medien GmbH
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