Eine literarische Liebeserklärung an das Radfahren
In wunderbar knapper, suggestiver Prosa entwirft der französische Schriftsteller Paul Fournel ein Universum, in dessen Zentrum das Fahrrad steht. Mit feinem Gespür fasst er in Worte, was Hobbyradsportler seit jeher so an ihrem liebsten Zeitvertreib fasziniert.
Fournels pointierte Episoden von der Leidenschaft für das Velo umspannen praktisch alle Sinnes- und Erfahrungsebenen des Radfahrers: Die Landschaften, die an ihm vorbeifliegen. Die Passstraßen, die er erobert und mit seinem Schweiß tränkt. Todesverachtende Abfahrten und halsbrecherische Stürze. Die Schmerzen in den Beinen und das Ringen nach Atem. Die schönsten Kindheitserinnerungen und den seligsten Endorphinrausch. Die Kameradschaft des Pelotons und das Kräftemessen. Die Gemeinheit des Windes und die Schönheit eines handgefertigten Rennrads. Die Gerüche, die Geräusche und die Sprache des Radsports. Im Heute und in seiner ruhmreichen Geschichte. In den Bergen, inder Stadt und bei der feierabendlichen Flucht aufs Land. Im Windschatten Gleichgesinnter und als einsamer Solist. Leidend, völlig erschöpft ... und von purer Freude erfüllt.
Wer ein Ohr hat für die Literatur und sein Rennrad liebt, wird dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen. Denn Paul Fournels gesammelte Erzählungen vom Radfahren besitzen jene seltene, kostbare Magie, die unmittelbar einen Strom liebevoller Erinnerungen auslöst - bei allen, die selbst mit Freude in die Pedale treten.
In wunderbar knapper, suggestiver Prosa entwirft der französische Schriftsteller Paul Fournel ein Universum, in dessen Zentrum das Fahrrad steht. Mit feinem Gespür fasst er in Worte, was Hobbyradsportler seit jeher so an ihrem liebsten Zeitvertreib fasziniert.
Fournels pointierte Episoden von der Leidenschaft für das Velo umspannen praktisch alle Sinnes- und Erfahrungsebenen des Radfahrers: Die Landschaften, die an ihm vorbeifliegen. Die Passstraßen, die er erobert und mit seinem Schweiß tränkt. Todesverachtende Abfahrten und halsbrecherische Stürze. Die Schmerzen in den Beinen und das Ringen nach Atem. Die schönsten Kindheitserinnerungen und den seligsten Endorphinrausch. Die Kameradschaft des Pelotons und das Kräftemessen. Die Gemeinheit des Windes und die Schönheit eines handgefertigten Rennrads. Die Gerüche, die Geräusche und die Sprache des Radsports. Im Heute und in seiner ruhmreichen Geschichte. In den Bergen, inder Stadt und bei der feierabendlichen Flucht aufs Land. Im Windschatten Gleichgesinnter und als einsamer Solist. Leidend, völlig erschöpft ... und von purer Freude erfüllt.
Wer ein Ohr hat für die Literatur und sein Rennrad liebt, wird dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen. Denn Paul Fournels gesammelte Erzählungen vom Radfahren besitzen jene seltene, kostbare Magie, die unmittelbar einen Strom liebevoller Erinnerungen auslöst - bei allen, die selbst mit Freude in die Pedale treten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.12.2012Übersetzungsfragen
Wenn es um die Liebe geht, versagen selbst klügeren Zeitgenossen gelegentlich die Worte. Es gibt - um einmal von der Liebe zu einem gleichzeitig alltäglichen und metaphysischen Gegenstand zu sprechen - wenige wirklich gute Autoren, denen zum Radfahren jenseits des Aphorismus etwas eingefallen ist; etwas, das gleichzeitig substantiell und sprachlich pointiert ist. Der holländische Schachspieler Tim Krabbé gehört mit seinem Roman "Das Rennen" in diese Kategorie. Und auch im vorliegenden Fall haben wir es mit einem der besseren Bücher zum Thema zu tun. Es entstammt der französischen Schule, die die Poesie als Verkleidung nutzt, um zum Kern der Selbstvergewisserung vorzudringen: Wozu betreibt einer Radsport, und warum kommt er davon nicht mehr los? Der Autor, 1947 als Sohn eines Buchhändlers geboren, ist zwei Lieben treu geblieben: der Literatur und dem Rennrad. Er hat sich als Schriftsteller und Essayist, aber auch in Brotberufen als Literaturwissenschaftler, als Programmleiter bei großen Verlagen und als Kulturattaché bewiesen. In persönlichen Blicken auf seine lange Spur als Rennfahrer, beginnend im Windschatten des väterlichen Hinterrades im Département Haute-Loire, verdichtet Paul Fournel die menschliche Komödie auf dem Sattel seines Rades. Man liest von Schenkelwundern, Ritzelfragen und dem Geheimnis des runden Tritts - und spürt stets den existentiellen Antrieb dieses Essays: "Im Konzert des Lebens ist das Fahrrad der Kontrabass. Man vergisst es nicht so schnell." (Paul Fournel: "Die Liebe zum Fahrrad". Aus dem Französischen von Nathalie Mälzer und Stefan Rodecurt. Covadonga Verlag, Bielefeld 2012. 184 S., geb., 16,80 [Euro].)
hhm
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn es um die Liebe geht, versagen selbst klügeren Zeitgenossen gelegentlich die Worte. Es gibt - um einmal von der Liebe zu einem gleichzeitig alltäglichen und metaphysischen Gegenstand zu sprechen - wenige wirklich gute Autoren, denen zum Radfahren jenseits des Aphorismus etwas eingefallen ist; etwas, das gleichzeitig substantiell und sprachlich pointiert ist. Der holländische Schachspieler Tim Krabbé gehört mit seinem Roman "Das Rennen" in diese Kategorie. Und auch im vorliegenden Fall haben wir es mit einem der besseren Bücher zum Thema zu tun. Es entstammt der französischen Schule, die die Poesie als Verkleidung nutzt, um zum Kern der Selbstvergewisserung vorzudringen: Wozu betreibt einer Radsport, und warum kommt er davon nicht mehr los? Der Autor, 1947 als Sohn eines Buchhändlers geboren, ist zwei Lieben treu geblieben: der Literatur und dem Rennrad. Er hat sich als Schriftsteller und Essayist, aber auch in Brotberufen als Literaturwissenschaftler, als Programmleiter bei großen Verlagen und als Kulturattaché bewiesen. In persönlichen Blicken auf seine lange Spur als Rennfahrer, beginnend im Windschatten des väterlichen Hinterrades im Département Haute-Loire, verdichtet Paul Fournel die menschliche Komödie auf dem Sattel seines Rades. Man liest von Schenkelwundern, Ritzelfragen und dem Geheimnis des runden Tritts - und spürt stets den existentiellen Antrieb dieses Essays: "Im Konzert des Lebens ist das Fahrrad der Kontrabass. Man vergisst es nicht so schnell." (Paul Fournel: "Die Liebe zum Fahrrad". Aus dem Französischen von Nathalie Mälzer und Stefan Rodecurt. Covadonga Verlag, Bielefeld 2012. 184 S., geb., 16,80 [Euro].)
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