Im Zentrum von Kants Werk stehen die drei Kritiken, die Kritik der reinen Vernunft, die der praktischen Vernunft und die der Urteilskraft. Der Begriff Kritik kommt aus dem Griechischen und bedeutet bei Kant Unterscheidung. Er will unterscheiden, was vernünftig ist anzunehmen, wenn wir über das hinausgehen, was wir sinnlich wahrnehmen und mit logischem Verständnis beweisen können. Hinausgehen heißt auf Lateinisch transcendere, und deshalb nennt Kant seine Philosophie Transzendentalphilosophie. Für seine Kritik stellt er Prinzipien auf, um die Spekulationslust seiner Zeit deutlich zu beschränken. Als Ziel seiner Moral nennt Kant die "bloße Liebe zum Gesetz". Da kam mir sofort der Gedanke, dass er dasselbe meint wie ich mit dem Streben nach der vollkommenen Liebe, wie ich es in meinem Buch "Dasein, um zu lieben" dargestellt habe. Mir geht es deshalb darum, seine Kritiken insgesamt im Licht eines Daseins, um zu lieben, zu betrachten und so Philosophisches mit Psychologischem zu verbinden.