Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Romantische Erzählung, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Lucinde erzählt von der Bildung eines einheitlichen epistemischen Subjekts aus der Liebesgemeinschaft und demonstriert dies als transzendentalpoetischer Kommunikationskanal zwischen Autor und Rezipient: Sie ist das Medium, durch welches das einheitliche epistemische Subjekt aus Autor und Leser zu entstehen vermag. Im besten Fall sollte hieraus gar eine Welterkenntnis entspringen können. Und das ist wahrlich ein romantischer Anspruch. , Abstract: Ich stellte mir zu Beginn meiner Arbeit die Frage, wie Friedrich Schlegel zu einer Interpretation der Lucinde stünde, welche Ansprüche er an eine solche erheben würde. Ich kam zu dem Ergebnis, dass die Interpretation eines romantischen Romans in Einklang mit der transzendentalpoetischen Auffassung selbst romantisch sein müsste, um dem idealistischen Realismus eines romantischen Werks gerecht zu werden und zwar indem es die vorliegende Schrift und Lucinde als Gesamtheit einer Erkenntnishandlung Interpretation begreift. Andererseits sollte eine Interpretation literaturwissenschaftlichen Kriterien der wissenschaftlichen Systematik eindeutiger Aussagen genügen und nicht eine mehrdeutige Verwirrung derselben sein. Hier kollidieren literaturwissenschaftliche Betonung der differenzierenden Philosophie und der romantische Anspruch an eine dichte Poesie und stellen jede Interpretation mit einem totalitären Anspruch vor ein unausweichliches Dilemma. Ich habe mich in großen Teilen Manfred Engels Arbeit folgend für eine graduelle Lösung einer strukturparallelen (homomorphen) An-Deutung entschieden, als einem systematischen Gedankenfundament einer freien, romantischen, gleichartigen (iso-morphen) Deutung. Die Deutung selbst als romantisch-idealistisches Gedankengebäude muss sich im Mitdenkenden herausbilden. Die vorgestellte Interpretation ist hiernach keine Erkenntnishandlung an sich daher unromantisch aber sie versucht den Weg einer Erkenntnishandlung durch Andeutung des Bandes der Ideen nachzuvollziehen. Das Band der Ideen findet seinen klarsten Asudruck in der Liebesgemeinschaft als epistemischem Subjekt der Welterkenntnis: die Liebesbezihung des Paares in der Lucinde, die Beziehung des Rezipienten zum Author oder der des Leseres dieser Arbeit zur Interpretation. Erst durch die wechselseitige Beziehung entsteht der totalitäre Geist, welcher ganzheitlich erkennt.
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