Als Charles Darwin seine Theorie über den Ursprung der Arten durch Mutation und Selektion vorlegte, konnte er nur die Selektion anhand von Funden und Beobachtungen erklären. Doch er musste die Erklärung dafür schuldig bleiben, wie sich aus zufälliger Mutation und deren Vererbung höchst komplexe und ihrer Umwelt angepasste Lebensformen entwickeln konnten. Dass zum Beispiel das Auge, dieses "Organ von höchster Perfektion und Kompliziertheit" allein durch spontane Mutation und natürliche Auslese entstanden sei, "scheint, ich gebe es offen zu, im höchsten Grade absurd." Mit diesem Bekenntnis drückt Darwin sein Dilemma aus.Sieht man von den christlichen Fundamentalisten in den USA ab, hat Darwins Evolutionstheorie in den 150 Jahren ihres Bestehens immer mehr Bestätigung gefunden. Darwins Dilemma aber blieb ungelöst - bis zu diesem Buch. Gestützt auf eine Fülle neuer Erkenntnisse, die Genforscher und Molekularbiologen in den letzten Jahren gewonnen haben, legen die Autoren eine plausible Erklärung vor. Sie besagt, dass der individuelle Organismus auf in Jahrmillionen bewährte Bausteine und Mechanismen zurückgreifen kann, um sich durch neue Kombinationen in vielfältigen Umwelten zu behaupten - eher aktiv denn als passives Ziel natürlicher Auslese.