Die Eßlust ist ein besonders -genüßliches- Thema - nicht nur für Feinschmecker, sondern auch für Psychoanalytiker und Sprachforscher. Die ersten Worte eines Kindes benennen das Essen und die Mutter als Nährerin. Für die Autorin dieser psychoanalytischen Studie besteht zwischen Essen und Erotik ein enger Zusammenhang. Von jeher hat es Verbote und Gebote für das Essen gegeben: von den Inzestregeln kannibalischer Völker (Deine eigene Mutter, deine eigene Schwester, du darfst sie nicht essen) bis hin zum Diätkult und Schlankheitswahn unserer Tage. Gisele Harrus-Revidi entwickelt eine Diätetik des Genusses - von den Grundlagen des oralen Begehrens über die religiöse Verteufelung der Gaumenlust bis hin zum Lobpreis der Gastronomie.