Luthers labour of loveDer komplette Nachdruck seiner Volksbibel von 1534Sie war die erste vollständige deutsche Ausgabe der Bibel, und markierte gleichzeitig eine Zäsur in der Geschichte des Christentums: Luthers Übersetzung in normale Umgangssprache, damals revolutionär, machte die Heilige Schrift 1534 zum ersten Mal für einfache Leute verständlich. Damit ebnete das Werk auch den Weg zu einer neuen Religion, dem Protestantismus. Bis heute ist die sogenannte "Luther-Bibel" die meistgenutzte Ausgabe innerhalb der deutschsprachigen Welt.Dieser komplette Nachdruck des Lutherschen Werks reproduziert eines der seltenen farbigen Originale; das Alte und das Neue Testament kommen in separaten Bänden von insgesamt über 1800 Seiten. Besondere Sorgfalt verwandte TASCHEN auf die Verzierungen und Holzschnitte aus der Werkstatt von Lucas Cranach - wie auch beim Original sind sie in Farbe und Gold gedruckt. In einem Ergänzungsband gibt Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel, einer der renommiertesten Buchwissenschaftler Deutschlands, einen Überblick über Luthers Leben, analysiert die Bedeutung dieser Bibel und liefert eine detaillierte Beschreibung der Illustrationen.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Bedeutung von Martin Luthers Bibelübersetzung auf die deutsche Sprache und das kollektive Gedächtnis kann kaum hoch genug eingeschätzt werden, meint Dirk Pilz und umreißt kurz den zeitgeschichtlichen Kontext, in dem die Luther-Bibel entstand. Die gängige Bibelfassung war seit über 1000 Jahren die lateinische Vulgata und ihre Auslegung das Privileg der katholischen Kirche gewesen. Luther entzog sowohl der Vulgata als auch der Kirche die Deutungshoheit, indem er auch auf die griechischen und aramäischen Urfassungen zurückgriff, was seiner Übersetzung "den Charakter einer Kampfschrift" verleiht: nicht mehr nur der klerikalen Elite, sondern der breiten Bevölkerung sollte diese Bibel zugänglich sein, wozu Luther mit seiner "sehr kräftigen, sehr sinnlichen Sprache" und der Monogrammist MS mit seinen anschaulichen Illustrationen erheblich beitrugen, meint Pilz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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