Als Lyriker wird Gottfried Keller nur noch von wenigen Gebildeten gekannt und geschätzt, in Anthologien fristet er eher ein Schattendasein. Der Ruhm seiner Novellistik ("Die Leute von Seldwyla") und seiner großen Epik ("Der grüne Heinrich") scheint den Glanz seiner Lyrik zu verdunkeln. Dass seine Gedichte, die bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zahlreiche Leser gefunden haben, eine Wiedererweckung verdienen, zeigt der vorliegende Band. Er stellt Kellers Lyrik nach ihren dominanten Merkmalen und ästhetischen Formzügen in 16 Kapiteln vor. Jedes Kapitel enthält prägnante Hinweise zu einzelnen Gedichten und eine oder mehrere exemplarische Textinterpretationen. Beabsichtigt ist - unter Berücksichtigung der Forschung - die erste wissenschaftliche Gesamtdarstellung der Lyrik Kellers.
Die thematische Vielfalt seines poetischen Schaffens reicht von der Natur- bis zur Liebeslyrik, von der Selbstdurchleuchtung des lyrischen Ichs bis zur kritischen Darstellung zentraler Zeitprobleme, von der Wertschätzung großer Kunst bis zur Würdigung kreatürlicher Details. Nicht minder weit gespannt sind Kellers ästhetische Verfahrensweisen. Sie entfalten - in innovativer Gestalt - verschiedene Spielarten des Humors, der Ironie und der Melancholie, sie verwenden virtuos volksliedhafte Sprachregister und symbolisch-allegorische Darstellungsweisen, sie erproben die Kunst der Zwischentöne ebenso wie die der funkelnden Pointe. Zur längst fälligen Renaissance der Lyrik Kellers ebnet dieser Band den Weg.
Die thematische Vielfalt seines poetischen Schaffens reicht von der Natur- bis zur Liebeslyrik, von der Selbstdurchleuchtung des lyrischen Ichs bis zur kritischen Darstellung zentraler Zeitprobleme, von der Wertschätzung großer Kunst bis zur Würdigung kreatürlicher Details. Nicht minder weit gespannt sind Kellers ästhetische Verfahrensweisen. Sie entfalten - in innovativer Gestalt - verschiedene Spielarten des Humors, der Ironie und der Melancholie, sie verwenden virtuos volksliedhafte Sprachregister und symbolisch-allegorische Darstellungsweisen, sie erproben die Kunst der Zwischentöne ebenso wie die der funkelnden Pointe. Zur längst fälligen Renaissance der Lyrik Kellers ebnet dieser Band den Weg.