Die Macht der Differenzen reicht vom rigiden Ausschluss des Fremden aus Sozial- und Rechtsgemeinschaften bis zu den mehr oder weniger erfolgreichen Bemühungen von Individuen, unterschiedliche Facetten der eigenen Identität zu reflektieren. Ausschließende und nichtausschließende Differenzierungen und mit ihnen einhergehende Wertsetzungen bilden das Amalgam der Kultur, verstanden als Wechselspiel innerer und äußerer Differenzierungsprozesse an der Grenze von vorgestellter Innen- und Außenwelt. Diese Grenze wird auf vielfältige Weise erfahren: als Trennlinie zwischen dem Individuum und seiner Umgebung, in ihrem 'natürlichen' wie 'künstlichen' Reichtum und als Distanz zwischen der eigenen und anderen Kulturen, die, wie vertraut sie auch sein mögen, immer Züge der Fremdheit bewahren. Die philosophischen, literaturwissenschaftlichen, biopsychologischen, wissenschafts- und rechtshistorischen Beiträge dieses Bandes schlagen den Bogen von der kritischen Prüfung der Thesen des Kulturanthropologen René Girard zu den klassischen Ansätzen der Kulturtheorie bei Georg Simmel, Emmanuel Lévinas und Alfred Schütz. Dementsprechend finden sie ihre Beispiele in den unterschiedlichsten Bereichen der Gegenwartskultur und ihrer diversen 'Vorgeschichten'. Was sie eint, ist der Bezug auf das Problem des Ausschlusses: Auf welche Weise verbinden sich exklusive und nicht-exklusive Züge in realen Kulturen und wie lässt sich ein nicht-exklusiver Begriff kultureller Differenz überhaupt denken?
Reihe: Hermeia
Grenzüberschreitende Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft
Die unter dem Einfluss der zunehmenden interkulturellen Kommunikation zu beobachtende kulturwissenschaftliche Erweiterung literaturwissenschaftlicher Fragestellungen, Methoden und Funktionen, die durchaus ihre eigene Vorgeschichte hat, legt komparatistische, trans- und interdisziplinäre, also grenzüberschreitende Verfahrensweisen nahe. Die Reihe HERMEIA will in die literaturwissenschaftlichen Debatten, die die angedeuteten Veränderungen auf Begriffe zu bringen suchen, eingreifen. Sie ist offen für Studien, die zwischen Kultur-, Mentalitäts-, Literatur- und Theatergeschichte vermitteln, sich der kulturwissenschaftlichen Selbstkritik der Literaturwissenschaften stellen und neue Formen der Kontextualisierung von Literatur erproben.
Mit Beiträgen von:
Wolfgang Braungart, Chung-Chi Yu, Steffen Dietzsch, Reinhard Düßel, Geert Edel, Alfred C. Goodson, Dietrich Harth, S. Hongladarom, Lenelis Kruse, Hans P. Lichtenberger, Monika Schmitz-Emans, Ulrich Schödlbauer, Renate Solbach, Peter Tijmes
Reihe: Hermeia
Grenzüberschreitende Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft
Die unter dem Einfluss der zunehmenden interkulturellen Kommunikation zu beobachtende kulturwissenschaftliche Erweiterung literaturwissenschaftlicher Fragestellungen, Methoden und Funktionen, die durchaus ihre eigene Vorgeschichte hat, legt komparatistische, trans- und interdisziplinäre, also grenzüberschreitende Verfahrensweisen nahe. Die Reihe HERMEIA will in die literaturwissenschaftlichen Debatten, die die angedeuteten Veränderungen auf Begriffe zu bringen suchen, eingreifen. Sie ist offen für Studien, die zwischen Kultur-, Mentalitäts-, Literatur- und Theatergeschichte vermitteln, sich der kulturwissenschaftlichen Selbstkritik der Literaturwissenschaften stellen und neue Formen der Kontextualisierung von Literatur erproben.
Mit Beiträgen von:
Wolfgang Braungart, Chung-Chi Yu, Steffen Dietzsch, Reinhard Düßel, Geert Edel, Alfred C. Goodson, Dietrich Harth, S. Hongladarom, Lenelis Kruse, Hans P. Lichtenberger, Monika Schmitz-Emans, Ulrich Schödlbauer, Renate Solbach, Peter Tijmes