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Die Prosa von Herbert Achternbusch gerät allzu leicht in den Verdacht, Ausdruck einer zwar phantasievollen aber harmlosen Subjektivität zu sein. Das beschriebene Milieu, die Sprachgebung scheinen hierfür Beweis genug zu sein. Doch das täuscht. Die radikale Selbstaussage, die sich weder von Gattungsgesetzen noch von sprachlichen und grammatikalischen Formeln festlegen läßt, ist Protest. Ein Protest aber, der sich seine Ohnmacht eingesteht. In "Die Macht des Löwengebrülls" treffen Erinnerungen und Wünsche dessen, von dem da berichtet wird, auf eine alltägliche Umwelt, die Formen hat für alles:…mehr

Produktbeschreibung
Die Prosa von Herbert Achternbusch gerät allzu leicht in den Verdacht, Ausdruck einer zwar phantasievollen aber harmlosen Subjektivität zu sein. Das beschriebene Milieu, die Sprachgebung scheinen hierfür Beweis genug zu sein. Doch das täuscht. Die radikale Selbstaussage, die sich weder von Gattungsgesetzen noch von sprachlichen und grammatikalischen Formeln festlegen läßt, ist Protest. Ein Protest aber, der sich seine Ohnmacht eingesteht. In "Die Macht des Löwengebrülls" treffen Erinnerungen und Wünsche dessen, von dem da berichtet wird, auf eine alltägliche Umwelt, die Formen hat für alles: für das erotische Leben ebenso wie für den Beruf (er ist Biologielehrer an einer Volksschule). Der Versuch, durch mythologische und historische Assoziationen sich zu befreien, in Bibelsätzen eine bessere Ordnung herbeizuzitieren, kommt rasch an seine Grenze. Weil das Geschriebene in Gefahr gerät, zur Kunstfigur zu werden, an den Punkt zu gelangen, "wo Literatur schweigt", wo die praktische Veränderung einsetzen müßte. Achternbuschs Texte beschreiben keine private Idylle, sondern deren Zerstörung. Sie sind die konsequente Anstrengung eines Ich, sich nicht integrieren zu lassen.