Nach meiner Kritik am letzten Buch, das ich nicht gut fand, hatte ich versprochen, demnächst auf jeden Fall eine gute Bewertung abzugeben, wann immer sie sich ergibt. Nun, hier ist sie: Erzählt wird die Geschichte einer jungen Venezianerin von ihrer Geburt an bis etwa zum 30. Lebensjahr. Sie wird
unter dramatischen Umständen geboren, auf Murano und im Kloster verbringt sie ihre Kindheit und…mehrNach meiner Kritik am letzten Buch, das ich nicht gut fand, hatte ich versprochen, demnächst auf jeden Fall eine gute Bewertung abzugeben, wann immer sie sich ergibt. Nun, hier ist sie: Erzählt wird die Geschichte einer jungen Venezianerin von ihrer Geburt an bis etwa zum 30. Lebensjahr. Sie wird unter dramatischen Umständen geboren, auf Murano und im Kloster verbringt sie ihre Kindheit und Jugend. Sie wird Hebamme und Heilerin und kommt viel in den Metropolen Italiens herum. Klingt nüchtern, aber ich war wirklich von der ersten bis zur letzten Zeile gefesselt. Das Buch hat alles, was einen historischen Roman ausmacht: eine gute Recherche, die nicht zu dick aufgetragen wird und immer im Kontext der Erzählung bleibt. Arme und Reiche, Kranke und Gesunde, Bösewichter und gute Menschen, ein spannendes Ereignis jagt das andere. Wenige Stellen zum Verschnaufen und Besinnen. Man will einfach wissen, wie es weiter geht, vielleicht noch nicht einmal, wie es ausgeht, denn man meint schon ziemlich früh, den Schuldigen zu kennen. Erst ganz zuletzt gibt es eine überraschende Wendung, die vielleicht etwas weit hergeholt ist, aber sehr wohl ihre Vorankündigung im Vorangegangenen hatte.
Insgesamt vielleicht eines der zwanzig besten Bücher, die ich gelesen habe.