Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung), Veranstaltung: Literaturtheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Durch die steigende Zahl frauenfeindlicher Texte möchte ich in dieser Arbeit untersuchen, wie genau die Geschlechterrollen in Rap-Texten durch die Männer konstruiert werden. Ich werde mich hierbei auf wichtige Bereiche konzentrieren, welche die Künstler immer wieder aufgreifen. So zum Beispiel werde ich die soziale Stellung der Rapper in der Gesellschaft beleuchten und untersuchen, welche Zukunftsvorstellungen oder Familienbilder entworfen werden. Aufgrund der immer wieder auftretenden Vorwürfe, dass Rap misogyn sei, möchte ich mich auch dieser Thematik annehmen. Wie sehen Rapper die Frauen in ihren Texten und warum? Dabei werde ich in der Konsequenz vor allem auch die abwertenden Begriffe für das andere Geschlecht fokussieren und versuchen herauszufinden, warum sie immer wieder auftauchen. Auch die Darstellung des Mannes soll in dieser Hinsicht natürlich nicht unberücksichtigt bleiben. Was für eine Art von Frau suchen MCs eigentlich, wenn sie grundsätzlich ein so schlechtes Bild von ihr entwerfen? Wie sehen sie sich selbst, welche Rolle spielt die Gewaltverherrlichung und wie ernst ist sie gemeint?Um all das zu untersuchen habe ich mich für den 2006 veröffentlichten Track Assibraut von dem aus dem Ruhrgebiet stammenden - allerdings noch relativ unbekannten - Rapper Pedaz entschieden. Der Text ist für eine Untersuchung insofern interessant, da er in einer großen Bandbreite den Grundtenor des gegenwärtigen Raps widerspiegelt, auf der anderen Seite aber auch in ein paar Details völlig von anderen Konzepten abweicht. Aus diesem Grund werde ich gelegentlich auf andere deutschsprachige - und wenn nötig auch amerikanische - Künstler verweisen, um die Kontraste deutlicher zu machen und vielleicht "typischere" Haltungen im Rap aufzuzeigen. Dabei werde ich mich vor allem auf die Rapper "Snaga & Pillath" beziehen, deren Texte hauptsächlich Battle-Raps sind, die einen imaginären Gegner adressieren. In meiner Arbeit soll es mir nicht darum gehen, für den ausgewählten Text eine Lesart anzubieten, sondern ich möchte viel mehr anhand der verschiedenen Themenbereiche Ansätze vorschlagen, welche Möglichkeiten es gäbe, den Text in Bezug auf die Geschlechterdarstellung zu lesen. Mein Ziel soll es sein, zu zeigen, wie und in welcher Form sich die deutschen Rapper gern präsentieren, aber gleichzeitig auch zu demonstrieren, dass man die Texte, obwohl sie oft frauenfeindlich und gewaltverherrlichend sind, nicht allzu wörtlich nehmen sollte.
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