Streng, atmosphärisch dicht und sinnlich schildert diese Geschichte einer Dienstmagd einen historisch authentischen Skandal im Amsterdam des 18. Jahrhunderts. Ohne es zu wollen, entdeckt Anna eines Tages das unaussprechliche Geheimnis ihres Herrn und wird damit ungewollt zur Komplizin.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Atmosphärisch stark und von suggestiver Kraft sei dieser im 18. Jahrhundert spielende Roman, lobt Rezensent Harald Eggebrecht. Aus der Perspektive der Magd Anna wird deren ungewollte "verräterische Verwicklung" in das Schicksal ihres Dienstherren Monsieur de Malaparte nach und nach aufgeschlüsselt. Der Autorin gelinge es, findet Eggebrecht, die Geschichte zwischen Magd und Monsieur "sanft zu erotisieren". "Sanft" meint dezente Hoffnungen auf Seiten Annas, aber auch eine Technik des "uneindeutigen, elliptischen Erzählens". Eindrucksvoll ist aus Sicht des Rezensenten sowohl der nach einem Muster konsequent durchkomponierte Aufbau als auch eine unaufdringliche Darstellung des historischen Ambientes. Auch der Rezensent verrät nicht, wen Anna tatsächlich verraten hat und ob Monsieur de Malaparte schließlich ein Opfer der historisch belegten blutigen Verfolgungen von Homosexuellen wird, die von ihm erwähnt werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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