Ich gehöre nicht mehr wirklich zur Zielgruppe der "Winterhaus"-Bücher von Ben Guterson, habe die ersten beiden Teile dennoch sehr gern gelesen und vor allem die wunderbaren Illustrationen von Chloe Bristol sehr genossen. Die Bücher verströmen einen angenehm wohligen Eindruck eines heimeligen,
gemütlichen und warmen Hotels inmitten einer Schneelandschaft, mit kuriosen, aber liebenswerten Besuchern,…mehrIch gehöre nicht mehr wirklich zur Zielgruppe der "Winterhaus"-Bücher von Ben Guterson, habe die ersten beiden Teile dennoch sehr gern gelesen und vor allem die wunderbaren Illustrationen von Chloe Bristol sehr genossen. Die Bücher verströmen einen angenehm wohligen Eindruck eines heimeligen, gemütlichen und warmen Hotels inmitten einer Schneelandschaft, mit kuriosen, aber liebenswerten Besuchern, und einer Vielzahl von Rätseln und Geheimnissen. Gespannt war ich daher auch auf diesen dritten und letzten Teil der Buchreihe, der genau 3 Monate nach den Ereignissen aus Teil 2 einsetzt, einige Tage vor Ostern nämlich.
Elizabeth lebt mittlerweile dauerhaft im "Winterhaus" und fühlt sich dort eigentlich pudelwohl. Trotzdem wird sie das Gefühl nicht los, dass irgendetwas in der Luft liegt, dass zu Ostern etwas passieren wird, etwas ... das mit Gracella zu tun hat. Gracella, die ja eigentlich gar nicht mehr da sein dürfte. Oder sollte. Trotzdem, Elizabeth hört auf ihr ungutes Gefühl und fängt erneut gemeinsam mit ihrem Freund Freddy an, mittels diverser Rätsel und geheimnisvoller Fährten, die schon vor vielen Jahrzehnten im Winterhaus gelegt wurden, zu ermitteln - um im besten Fall zu verhindern, dass Gracella wieder zurückkehren könnte.
Die Zutaten für gute jugendliche Unterhaltung sind somit vorhanden, von Ben Guterson auch wie schon in den ersten beiden Büchern gut in der Story durchgemischt. Dennoch, irgendwie ist bei mir in diesem dritten Teil der Funke nicht wirklich übergesprungen. Während ich bei den ersten beiden Teilen trotz meines nicht-mehr-so-jugendlichen Alters ganz gut mitgehen und sogar mitfiebern konnte, hat mir hier in "Die Magie von Winterhaus" irgendwie ein roter Faden gefehlt. Eine Erklärung, warum hier gerade alles so passiert, wo plötzlich dieser und jener Geistesblitz einzelner Personen herkam, warum manche Figuren so arg geheimnisvoll tun und es dann am Ende doch gar nicht sind. Ich fand manche Dialoge leider sehr hölzern und nichtssagend, mir leuchtete an mancher Stelle gar nicht recht ein, warum sich zwei Personen jetzt eigentlich unterhalten (müssen). Auch habe ich das Gefühl, dass so manche Idee und anfänglicher Handlungseinfall vom Autor letztlich nur halbherzig oder auch gar nicht zu einem erklärenden Ende gebracht wurden. (Beispiel: Warum benehmen sich manche Erwachsene denn nun so merkwürdig, z.B. Freddys Eltern oder der anwesende Professor?). Auch Elizabeth erschien mir hier unerklärlicherweise an mancher Stelle so kindisch, so unausgeglichen und geradezu frech-aufmüpfig, was gar nicht recht zu ihr passte, zumindest nicht anhand des Eindrucks, den sie aus den beiden ersten Teilen machte. Das konnte ich mir letztlich nur mit beginnender Pubertät erklären...
Vielleicht sehe ich das alles auch ein bisschen zu arg, denn letztlich findet Ben Guterson für seine begonnene Story rund um Elizabeth und das Winterhaus dennoch ein würdiges und passendes (wenn auch etwas hochtrabendes) Ende. Es geht um Freundschaft, um Zusammenhalt und ums Füreinander-Dasein, und das sind ja wichtige Themen - egal in welcher Altersgruppe. Für alle, die die ersten beiden Teile rund um das Winterhaus gern gelesen haben, ist dieser dritte abschließende Band natürlich auch empfehlenswert; ich empfinde ihn jedoch als den schwächsten der drei Teile.