Nina Blazon präsentiert ein Fantasy Jugendbuch, welches sowohl den rauen Flair einer Küstenlandschaft, als auch naturgewaltige Magie zwischen seine Seiten vereint. Obwohl oder gerade weil sich die Autorin nicht in detaillierten Erklärungen des Landstriches, dessen Entstehung und Sitten verliert,
bekommt Dantar und das Leben in ihr einen sehr lebendigen Ausdruck. Nina Blazon lässt den Leser durch…mehrNina Blazon präsentiert ein Fantasy Jugendbuch, welches sowohl den rauen Flair einer Küstenlandschaft, als auch naturgewaltige Magie zwischen seine Seiten vereint. Obwohl oder gerade weil sich die Autorin nicht in detaillierten Erklärungen des Landstriches, dessen Entstehung und Sitten verliert, bekommt Dantar und das Leben in ihr einen sehr lebendigen Ausdruck. Nina Blazon lässt den Leser durch die Stadt streifen, etwas Seeluft schnuppern und an einigen Orten kurz verweilen, bevor es auf das offene Meer hinaus geht. Im Mittelpunkt des Romans steht das Figurengespann um die junge Amber, welches in sich bereits reichlich Spannung birgt. So schafft Nina Blazon eine Gruppe, welche zunächst weder zu einander passt, noch zu einander passen will. Hier kommt das Können der Autorin zum Tragen. Ihre absolut authentischen Figuren stürzen von Konflikt zu Konflikt und enthüllen schrittweise ihre Persönlichkeiten und Geschichten.
Äusserst erfreulich gestaltet sich der Umstand, dass die Autorin auf eine klare Sympathieträgerin verzichtet hat. Obwohl Amber sich stets als solche anbietet, gestattet sie ihr nicht, diese Rolle vollständig zu entfalten. Amber ist auf der Flucht, sie ist ein Opfer familiärer Grausamkeiten und hat doch auch selbst einiges auf dem Kerbholz. Diese Hauptfigur, mit ihren schüchternen Momenten, aber auch ihrem Stolz und naiven Trotz, kann nur als brillant bezeichnet werden. Ein Mädchen, welches sich alleine und voller Hoffnungen in einer fremden Stadt wiederfindet und doch jeder Gefahr zu trotzen bereit ist, am liebsten mit einem Holzknüppel in der Hand. Natürlich enthält “Die Magier der Winde” auch romantische Momente, wobei sie sehr angenehm jenseits des Üblichen liegen und doch so tief gehend sind, das sie einfach beeindrucken und beim Lesen kurz innehalte lassen.
Wie der Titel schon verrät, darf man sich auf Magie und ihre Wirkungen in diesem Roman freuen. Nina Blazon vollführt sie in eigenen Bahnen, welche sehr schöne, aber auch skurrile und entsetzliche Formen annehmen. Als weiteres fantastisches Element lernt der Leser ein leicht elfenhaftes Meeresvolk kennen, welches sich wunderbar in die Geschichte einfügt und sie zu einem ganz besonderen Fantasy Lesegenuss werden lässt.
Seien es in diesem Roman der Meeresgrund, die weisse Küstenstadt, lebendig gewordene Schatten oder die Hoffnung auf eine neue Heimat – Nina Blazon beschreibt nicht. Nina Blazon lässt erleben.
Mit scheinbar müheloser Leichtigkeit erzaubert die Autorin eine eigenständige Welt, ihre wundervollen Licht- und bizarren Schattenseiten. Sie lässt den Leser zwischen schaurigen Atmosphären, kurzfristigem Ekel, beeindruckender Schönheit und der Faszination des Meeres wandeln, so lebensnah, wie nur wenige AutorInnen schreiben können. Das Goldstück dieses Romans bildet die Abenteurergruppe in ihrem Potential von Konflikt und Versöhnung. Facettenreiche Charaktere, von denen jeder einzelne überzeugt und in ihrem Zentrum, das Wagnis einer jungen Frau, welche schlichtweg für einmaligen Lesespass sorgt.
Nina Blazons “Die Magier der Winde” besticht durch vielfältige Figuren, eine höchst eigenständige und faszinierende Welt, ein spannendes Abenteuer und die magischen Mysterien eines uralten Geheimnisses. Jugend Fantasy wie sie nicht besser geschrieben werden kann.