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Von Keltenbergen und Hexenweihern bis zu Königinnengräbern reicht die Vielfalt der Plätze, die an alte Frauenkultur erinnern.
Der erste Führer zu europäischen Kulturplätzen für Frauen enthält genaue Ortsbeschreibungen, historische Fakten und alte Legenden sowie zahlreiche Fotos.

Produktbeschreibung
Von Keltenbergen und Hexenweihern bis zu Königinnengräbern reicht die Vielfalt der Plätze, die an alte Frauenkultur erinnern.

Der erste Führer zu europäischen Kulturplätzen für Frauen enthält genaue Ortsbeschreibungen, historische Fakten und alte Legenden sowie zahlreiche Fotos.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.08.2000

Europa

"Die magischen Stätten der Frauen - Reiseführer durch Europa" von Martina Schäfer. Heinrich Hugendubel Verlag, München 2000. 320 Seiten, einige Schwarzweißfotos. Broschiert, 39,80 Mark. ISBN 3-7205-2121-4.

Darf man denn das? Martina Schäfer schreibt Sagen um. Nehmen wir die von den Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal auf der Schwäbischen Alb. In klassischen Sammlungen ist die Rede von einer Burgherrin, die geheime Säfte bereitete, um damit den Menschen Unheil und Schaden zuzufügen. Zwei ungehörige Mägde verzaubert sie zu den besagten Felsformationen, da die beiden mit einem Mann sprachen. Bei der Autorin liest sich das so: "Es lebten einmal drei Jungfrauen, freie, keinem Manne untertane Frauen im Eselsburger Tal. Sie waren stolz und schön und der Zauberei mächtig." Alle drei finden Gefallen an einem jungen Fischer, "und er war schön, wie Männer nur sind, wenn sie jung sterben und noch keine Lebenszeit hatten, Frauen zu schänden, Kinder zu prügeln und Kriege zu führen". Zu Stein werden sie, weil sie bis auf den heutigen Tag darauf warten, zwei weitere Männer zu finden, die die Frauen ehren. - Natürlich darf man das, denn wo steht geschrieben, daß die aufgeschriebene Sage tatsächlich der ursprünglich mündlich tradierten entspricht. Die Literaturwissenschaftlerin und Archäologin behandelt das Thema mit feiner Ironie. Sie pocht nicht auf eine feministische oder martriarchalische Deutung, ihr Reiseführer zu Frauenkulturplätzen sei ein Prozeß und kein Fels in der Brandung, betont sie im Vorwort. Die Nacherzählung der Sagen nimmt in ihrem Buch ohnehin nur einen geringen Raum ein, hauptsächlich beschreibt sie Wege zu Kultplätzen in Europa, oft verbunden mit Wanderungen. Umfassend informiert sie über Archäologie und Geologie der jeweiligen Regionen; vor allem in Mitteleuropa, in Spanien, der Toskana und in Irland. Ob der Reiseführer wirklich ins Standard-Reisegepäck für Frauen gehört, wie auf dem Umschlag behauptet, sei dahingestellt. Eine interessante Ergänzung ist er allemal. Vor allem, weil die Autorin allzu Esoterischem angenehm abhold ist. Was Autoren aber nicht sollten: den Hinweis bringen, wer sich für den Kultplatz im Bayerischen Wald interessiere, solle einen Roman von Magliane Samasow lesen - das belletristische Pseudonym von Martina Schäfer. (bär)

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