Endlich heimgekehrt aus dem Ersten Weltkrieg, findet Michael Fahrenholz seinen Namen neben dem seiner Brüder auf der Gefallenen-Ehrentafel. Das spiegelt den Zustand seiner Seele wider: durch den Krieg ist er verstört und zutiefst verbittert. Sein alter, trübsinniger Vater kann seine Rückkehr nicht begreifen und hält ihn für den Geist Michaels.Michael wird Jäger bei der Majorin, eine ebenfalls vom Leid des Krieges gezeichnete Frau, der die großen Wälder und das benachbarte Gut gehören. Diese versucht, ihn zurück in ein sesshaftes Leben zu führen. Während dieser schwierigen Unternehmung…mehr
Endlich heimgekehrt aus dem Ersten Weltkrieg, findet Michael Fahrenholz seinen Namen neben dem seiner Brüder auf der Gefallenen-Ehrentafel. Das spiegelt den Zustand seiner Seele wider: durch den Krieg ist er verstört und zutiefst verbittert. Sein alter, trübsinniger Vater kann seine Rückkehr nicht begreifen und hält ihn für den Geist Michaels.Michael wird Jäger bei der Majorin, eine ebenfalls vom Leid des Krieges gezeichnete Frau, der die großen Wälder und das benachbarte Gut gehören. Diese versucht, ihn zurück in ein sesshaftes Leben zu führen. Während dieser schwierigen Unternehmung entwickelt sich eine ungewöhnliche Bindung zwischen der Majorin und dem Jäger. Mit einem begreifenden und liebenden, aber auch verzichtenden Herzen gelingt es der Majorin, den Heimkehrer aus dem Reich der Toten in ein neues sinnerfülltes Dasein zurückzuführen. In seinem Roman "Die Majorin" erläutert Ernst Wiechert mit gewichtiger Symbolik die Reifungsprozesse zweier vom Krieg unterschiedlich gezeichneten Individuen, die gemeinsam und doch jeder auf eine andere Art und Weise das Leben neu begreifen.
Ernst Wiechert wurde am 18. Mai 1887 im Forsthaus Kleinort in Ostpreußen geboren und zählt zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit. Den Ersten Weltkrieg machte er in Russland und Frankreich mit. Bis 1933 war er im höheren Schuldienst in Königsberg und Berlin tätig. 1933 ließ er sich in Bayern nieder. Wegen offenen Widerstandes war er zeitweise im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Zu seinen wichtigsten Werken zählen, neben dem Roman "Die Magd des Jürgen Doskocil", die Romane "Die Majorin", "Das einfache Leben", "Missa sine nomine", "Die Jeromin-Kinder", die beiden Erinnerungsbände "Wälder und Menschen", "Jahre und Zeiten", seine Märchen, die Novellenbände "Die Flöte des Pan", "Das heilige Jahr", "Die Totenmesse", "Hirtennovelle", "Der weiße Büffel" sowie die autobiografischen Aufzeichnungen "Der Totenwald". Der Dichter starb am 24. August 1950 auf dem Rütihof in Uerikon in der Schweiz.
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