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Was passiert, wenn Ideen zu Ideologien gerinnen? Poetisch, scharfsichtig und eindringlich erzählt Frí a Ísberg von einer Gesellschaft, die per Gesetz Klarheit über Gut und Böse schaffen will.
Island in naher Zukunft. Um die öffentliche Sicherheit zu erhöhen, sind bestimmte Wohngebiete nur noch für sogenannte markierte Menschen zugänglich, deren moralische Vertrauenswürdigkeit durch einen Empathie-Test nachgewiesen wurde. Bei den anstehenden Wahlen wird sich entscheiden, ob die allgemeine Markierungspflicht gesetzlich verankert wird. Ob die skeptische Lehrerin Vetur, der einflussreiche…mehr

Produktbeschreibung
Was passiert, wenn Ideen zu Ideologien gerinnen? Poetisch, scharfsichtig und eindringlich erzählt Frí a Ísberg von einer Gesellschaft, die per Gesetz Klarheit über Gut und Böse schaffen will.

Island in naher Zukunft. Um die öffentliche Sicherheit zu erhöhen, sind bestimmte Wohngebiete nur noch für sogenannte markierte Menschen zugänglich, deren moralische Vertrauenswürdigkeit durch einen Empathie-Test nachgewiesen wurde. Bei den anstehenden Wahlen wird sich entscheiden, ob die allgemeine Markierungspflicht gesetzlich verankert wird.
Ob die skeptische Lehrerin Vetur, der einflussreiche Psychologe Óli, die Geschäftsfrau Eyja oder der Schulabbrecher Tristan: Egal welchen Hintergrund sie mitbringen und egal, ob sie die gesellschaftlichen Veränderungen befürworten, hinnehmen oder aktiv gegen sie angehen - sie alle geraten in den Strudel der Verwerfungen einer Gesellschaft, deren neue Spielregeln explosive Folgen haben.

Autorenporträt
Fríða Ísberg, geboren 1992, ist eine isländische Lyrikerin und Prosaautorin. Ihre Lyrikbände und die Kurzgeschichtensammlung "Kláði" waren für alle wichtigen isländischen Literaturpreise nominiert, "Kláði" u.a. für den Literaturpreis des Nordischen Rates 2020. Für ihren ersten Roman "Die Markierung" erhielt Fríða Ísberg den Literaturpreis des isländischen Buchhandels sowie den Per-Olov-Enquist-Preis 2022.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

"Ist Empathie nur der Egoismus im Schafspelz?", fragt sich Rezensentin Marie-Luise Goldmann nach der Lektüre von Frída Ísbergs Thesenroman, in dem die Isländerin die gesellschaftlichen Folgen des gegenwärtigen Empathiewahns ausbuchstabiert. Die Forderung nach mehr Empathie und die Lobpreisung der Einfühlung als Kraut gegen jedes psychische wie gesellschaftliche Leiden, führt nicht etwa zu mehr Verständnis in einer Gesellschaft, lesen wir, sondern ganz im Gegenteil: zu einer Aufspaltung in kleinste Interessengrüppchen, zwischen denen ein ruhig gestelltes Unverständnis herrscht, statt echte Auseinandersetzung. Diese These stützt Ísberg mit einer dystopischen Erzählung, in der die Bürger und Bürgerinnen sich einem Empathie-Test unterziehen müssen, ohne den sie aus bestimmten öffentlichen Institutionen ausgeschlossen werden. Dabei greift die Autorin auf zahlreiche Überlegungen aus der Geschichte der Empathie-Kritik zurück, wodurch "Die Markierung" streckenweise eher einer philosophischen Abhandlung gleicht als einem packenden Roman, findet Goldmann. An Überzeugungskraft scheint das Buch dadurch aber nicht zu verlieren. Dass der Verlag "Die Markierung" als Roman ankündigt, der "mit großer Empathie" tut, was er tut, unterstreicht, wie unentrinnbar der Empathie-Zwang schon in unserer gegenwärtigen Welt ist, überlegt die Rezensentin. Oder ist diese Ankündigung doch eher ironisch gemeint?

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Markierung wird [...] zu einem Plädoyer für Grautöne, fürs Zweifeln, Fragenstellen und Zuhören. Ein Roman, der uns mehr über unsere Gegenwart als die Zukunft verrät.« Marten Hahn Deutschlandfunk Kultur 20220921