In der düsteren Metropole zwischen Afrika und Europa tobt ein Territorialkrieg. Kommissarin Bourdet - knallhart, hässlich und mit einer Schwäche für schöne Frauen - tut nicht nur Gutes, um das Böse zu verhindern. Sie hat ihre eigene Definition von Verbrechens-bekämpfung. Ein korsischer Mafiaboss alter Schule und ein Berufskiller, der sein Handwerk in den Drogenkriegen Südamerikas gelernt hat, helfen ihr dabei. Das bekommen Sosim, Sunil, Giuseppe und Inez zu spüren. Sie haben zusammen Ökonomie in Leeds studiert und kommen nach Marseille, um die Welt zu erobern. Geldwäsche, Betrug, Öko- und Wirtschaftskriminalität auf der internationalen Bühne sind ihr Geschäft.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Auch in seinem neuen Roman "Die Marseille-Connection" bleibt der italienische Krimi-Autor Massimo Carlotto seinen Themen treu, freut sich Rezensent Steffen Richter. Er folgt hier einem Inder, einem Russen, einem Italiener und einer Schweizerin, allesamt jung, gebildet, aus reichem Hause und Experten für Wirtschafts- und Finanzfragen, die sich in Marseille in ein Netzwerk begeben, das die Fäden der chinesischen Triaden, der postsozialistischen Mafia, die radioaktives Tschernobyl-Holz verkauft, und der indischen Organ-Mafia zusammenführt. Der Kritiker lobt nicht nur Carlottos eindringliche Recherche, die den kriminellen Ereignissen ihre Glaubwürdigkeit verleiht, sondern erlebt dank des Autors auch einen ganz neuen Blick auf Marseille, das hier als höchst korrupte Hafenstadt erscheint, die zum Umschlagplatz zahlreicher Verbrechen wird. Dabei gelinge es dem Autor brillant, den Ton des Milieus, über welches er schreibt, zu treffen, so Richter, der diese Geschichte gebannt und in einem Zuge gelesen hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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