Leon Wurmser, dem 1997 für seine Arbeiten zum Affekt der Scham der Preis der Dr. Margit Egner-Stiftung verliehen wird, legt nunmehr die 3. Auflage der "Maske der Scham" vor. Die Themen reichen von der Phänomenologie, Struktur und Genese der Scham, ihre - oft vernachlässigte - Abgrenzung gegen die Schuld, über Schamformen, -abwehr und Entfremdung bis zu den resultierenden Schlußfolgerungen für die psychoanalytische und -therapeutische Technik. Dabei wird dem Leser auch die gesellschaftliche Dimension dieses Affekts deutlich: Theoretisch fundiert und stilistisch einfühlsam entwickelt der Autor die Bedeutung der Scham in den Beziehungen des Alltagslebens, in der Pathologie und in der Politik wie auch ihre Widerspiegelung in der schöngeistigen Literatur. Ein informatives und doch spannend zu lesendes Buch.
"In der Bewegung zwischen klinischer Erfahrung einerseits und literarisch-philosophischer Darstellung tragischer Konflikte andererseits nähert sich Wurmser den vielfältigen Spiegelungen und Brechungen der menschlichen Seele in großer Kenntnis und Bescheidenheit." (Neue Züricher Zeitung) "...Eine derart umfangreiche und klare, umfassende Aufarbeitung des Schameffektes ist sowohl für die Psychoanalyse als auch für die Psychopathologie noch nie geleistet worden..." (Der Nervenarzt) "...So erarbeitet Wurmser in gut durchkomponierter Weise Aspekte von Schamaffekten und -konflikten, bietet eine Fülle klinischer Beispiele und anregender Querverweise bzw. Rückbezüge, so daß die Darstellung den Leser anzieht und ihn die Bedeutung der Gedankengänge so erfassen läßt, daß er dabei eigene Widerstände überwindet..." (Psychiatrische Praxis)