Die Massenmedien nehmen in der modemen Wahlkampfplanung einen zentralen Platz ein, vor allem das Fernsehen als das vermeintlich wir kungsvollste Medium ist in den Mittelpunkt der Bemühungen von Par teien und Politikern gerückt. In ihrem Interesse für die Kommunika tionsforschung konzentrieren sich Politiker indessen meist nur auf den Einfluß der Medien auf die Stimmabgabe, da diese unmittelbar über die Zuweisung von Macht entscheidet. Weil es sich bei den Effekten der Medien aber in der Regel um komplexere Prozesse handelt und Medienwirkungen sich selten in einfachen Kausalitätsbeziehungen ausdrücken lassen, hat die Kommunikationswissenschaft ihren Blick winkellängst erweitert und fragt nicht mehr nur nach dem Einfluß der Massenmedien auf die Wahlentscheidung, sondern untersucht das gesamte kommunikative Umfeld von Wahlkämpfen, von dem -eher indirekt -auch Wirkungen auf die Stimmabgabe ausgehen können. Eine Bestandsaufnahme der kommunikationswissenschaftlichen Wahlforschung nahm die Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) auf ihrer Jahrestagung 1982 in Münster vor. Die Beiträge sind in dem von Winfried Schulz und Klaus Schönbach herausgegebenen Band »Massenmedien und Wahlen« (München 1983) abgedruckt, der ein Beispiel ist für die vielfaligen Fragestellungen zur Rolle der Massenmedien bei Wahlen. Seitdem sind Studien zu diesem Thema eher verstreut veröffentlicht worden. Der hier vorgelegte Sammelband faßt nun eine Reihe von Unter suchungen aus dem Wahljahr 1990 zusammen. Die Beiträge im ersten Teil berichten über Untersuchungen, die unter verschiedenen Aspekten die Inhalte der Medien analysiert haben, der zweite Teil enthält Auf sätze, die sich der Rezeption durch das Medienpublikum zuwenden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.