Kampf gegen die Nazis und schöne "Tage mit Antonio"Wolfgang Cordan (1908-1966), in der Nachkriegszeit bekannt geworden als Autor von Romanen wie Julian der Erleuchtete (1950) und Medea oder Das Grenzenlose (1952), als Verfasser von Reisebüchern über Mexiko, Israel und Ägypten und als Übersetzer niederländischer und neugriechischer Lyrik, beteiligte sich während des Zweiten Weltkriegs in Holland am Kampf gegen die deutschen Besatzer. Es gelang ihm, einige jüdische Jugendliche in Amsterdam zu verstecken und so vor Deportation und Ermordung zu retten.Schon im März 1933 hatte er sein Studium in Berlin unterbrochen und war nach Paris gegangen, wo er unter dem Namen Heinz Horn (sein bürgerlicher Name war Wolfgang Heinrich Horn) Allemagne sans masque veröffentlichte, ein Pamphlet gegen den Naziterror, zu dem André Gide ein Vorwort schrieb.Nach dem Krieg lebte Cordan in verschiedenen Ländern Mittel- und Südeuropas, danach in Mexiko, wo er die von europäischen Eroberern weitgehend zerstörte Sprache und Schrift der Maya studierte. In Mexiko verfasste er den autobiografischen Text Die Matte, der hier erstmals publiziert wird.Im Anhang ist seine erstmals 1958 veröffentlichte Erzählung Tage mit Antonio abgedruckt.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der 1966 gestorbene Wolfgang Cordan, er hätte neue Aufmerksamkeit verdient, findet Michael Philipp. Denn abgesehen von seinem produktiven schriftstellerischen Schaffen - mehr als dreißig Bücher und sonstiges publizistisches Wirken, vor allem während der Nazizeit - habe Cordan ein "bewegtes Leben" absolviert: Bauhaus, Piscator, Brecht, Klaus und Thomas Mann, Exil und bewaffneter Widerstand, die Urwälder Mittelamerikas, wo er die "Mayaglyphen" entschlüsselt - Stationen einer Lebensgeschichte, die Cordan vor seinem Tod Revue passieren ließ, in einer Autobiografie, die dem Rezensenten zufolge einen weiteren Grund für eine Wiederentdeckung des vergessenen Autors darstellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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