Papst Franziskus steht für eine migrationsfreundliche Politik. Sein Eintreten für Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, machte er schon 2013 durch einen Besuch der Insel Lampedusa zu einem Markenzeichen seines Pontifikats. Dadurch gewann er an öffentlicher Statur, zog aber auch Kritik auf sich. Mariano Barbato zeichnet in diesem Buch die Entwicklung der Migrationspolitik von Franziskus nach. Franziskus schrieb die Tradition päpstlicher Migrationspolitik fort, die sich während der europäischen Auswanderung nach Amerika konstituiert hatte. Unter dem Eindruck des demographischen Wandels spitzte Franziskus sie jedoch radikal zu. Das Buch analysiert die Strategie eines religiösen Akteurs, der moralische Alternativen anbieten möchte, sich aber auch machtpolitisch zurechtfinden muss.