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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: keine, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Melancholie spielte während der Neuzeit eine bedeutende Rolle, zeigte aber auch eine unterschiedliche Bewertung auf. Seit dem Mittelalter wurde sie von den Ordensbrüdern als "Mönchskrankheit" (acedia) verurteilt und ihre Ursache in der Untätigkeit gesehen. Für die Theologen der Neuzeit war sie ein Indiz für Teufel- und Hexenwerk; für die Juristen, die sich besonders während…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: keine, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Melancholie spielte während der Neuzeit eine bedeutende Rolle, zeigte aber auch eine unterschiedliche Bewertung auf. Seit dem Mittelalter wurde sie von den Ordensbrüdern als "Mönchskrankheit" (acedia) verurteilt und ihre Ursache in der Untätigkeit gesehen. Für die Theologen der Neuzeit war sie ein Indiz für Teufel- und Hexenwerk; für die Juristen, die sich besonders während der Zeit der Hexenprozesse intensiv mit der Melancholie auseinandersetzten, stellt sie bis heute eine individuelle Krankheit dar. Der Mönch Martin Luther (1483-1546) beeinflusste mit seinen ungewöhnlich vielen religiös-politischen Schriften und Katechismen das Städte- und Rechtsverständnis durch die wichtigsten Elemente der Gesellschaftsbildung überhaupt: die Sprache und die sozialen Sitten- und Moralvorstellungen. Die Melancholie erklärte er sowohl zu einer Krankheit des Teufels als auch zur besonderen Sünde, da eine schwermütige Verstimmung den Christen von seinen alltäglichen Aufgaben abhält. Mit seiner "Rechtfertigungslehre" verordnete der Reformator sich und den Stadtbürgern das Rezept eines gottgefälligen Lebens, d.h. das fleissige Arbeiten. Andererseits führte der geistig geplagte Mönch nach eigenen Angaben selbst einen verzweifelten Kampf gegen den Teufel und seine Dämonen. Bereits die Zeitgenossen betitelten Luther als Melancholiker, und als dieser ging er auch in die deutsche Nationalliteratur ein. Auch heute ist es vorwiegend das protestantisch-lutherische Welt- und Menschenbild, das alle Bereiche des "westlichen" Lebensstils dominiert, und es sind auch fast ausschliesslich die privilegierten Staaten, die mit der Melancholie (Depression) zu kämpfen haben. Aufgrund von Luthers wichtigsten Schriften, zeitgenössischen Quellen und Bespielen aus der Melancholieliteratur geht die Arbeit der Frage nach, ob Luther tatsächlich ein Melancholiker war und ob die Heilslehre als das Produkt einer Schwermütigkeit bezeichnet werden kann.
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Autorenporträt
2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Staatsarchiv Basel-Stadt. 2012 Promotion in Allgemeiner und Schweizer Geschichte der Neuzeit. Universität Freiburg (Schweiz) 2010-2011 Stipendiatin des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) Forschungsjahr an der Universität des Saarlands. 2001-2006 Studium Geschichte und Neuere Deutsche Literatur, Universität Freiburg (Schweiz).