Der großen Wirkungsbreite des "Vollkommenen Capellmeisters" (1739) von Johann Mattheson steht eine merkliche Verhaltenheit der systematischen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk zumal in der deutschen Musikwissenschaft gegenüber: Die systematische Rekonstruktion dieses Hauptwerkes des Hamburger Universalgelehrten fehlt ebenso wie eine angemessene historische Verortung. Die vorliegende Arbeit will einen Versuch in dieser Richtung unternehmen: In der Konzentration auf den Aspekt der Melodielehre soll hier eine Fragestellung aufgegriffen werden, die zum zentral Neuartigen von Matthesons Musikkonzeption gehört und die in vielfacher Wechselwirkung mit anderen Grundfragen des Musikdenkens im 18. Jahrhundert steht.
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