In diesen Memoiren versucht der recht selbstbewusste Miez, sich mit Fragen auseinander zu setzen, die uns alle und mehr denn je bewegen. Sie lauten unter anderem: Warum müssen wir unsere Mutter verlassen? Kann man mit einem Schmetterling befreundet sein? Und: Was ist eine Maus? Beziehungsweise: Gibt es sie wirklich? Eine Frage kann der Erzähler jedoch gleich zu Anfang klären: Er stammt aus der Familie der Bären und heißt mit vollem Namen Miez, Edler von Bär.
In seinem Reich wird, der richtigen Welt zum Trotz, konsequent nur bis zwei gezählt - und siehe, es geht auch so und ist viel schöner. Auch beweist Miez immer wieder geistige Brillanz beim Deuten der Phänomene seiner Welt. Er beobachtet Tiere und Nicht-Tiere, allen voran seinen Bruder und die zwei großen Wesen, die sie begleiten.
Aus Dankbarkeit für die beständige Fürsorge, mit der die Frau und der Mann ihn umgeben, hilft Miez mitunter im Haushalt beim Beseitigen hässlicher Elemente. Das Leben der Großen, findet er, gewinnt durch ihn, Miez Bär, erst Tiefe und Bedeutung.
In seinem Reich wird, der richtigen Welt zum Trotz, konsequent nur bis zwei gezählt - und siehe, es geht auch so und ist viel schöner. Auch beweist Miez immer wieder geistige Brillanz beim Deuten der Phänomene seiner Welt. Er beobachtet Tiere und Nicht-Tiere, allen voran seinen Bruder und die zwei großen Wesen, die sie begleiten.
Aus Dankbarkeit für die beständige Fürsorge, mit der die Frau und der Mann ihn umgeben, hilft Miez mitunter im Haushalt beim Beseitigen hässlicher Elemente. Das Leben der Großen, findet er, gewinnt durch ihn, Miez Bär, erst Tiefe und Bedeutung.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In ihrem Roman "Die Memoiren des Miez" sucht Regina Henscheid vom Zusammenleben eines Ehepaars mit zwei Katern aus der Perspektive eines der Kater zu erzählen. Ein Versuch der nach Einschätzung der Rezensentin Katharina Rutschky, selbst bekennende Katzenhalterin, voll und ganz gelungen ist und das "eiserne Gesetz" widerlegt, wonach Tiergeschichten und insbesondere solche aus der angenommenen Perspektive des Tiers geschriebene literarisch gesehen eine Zumutung sind. Mehrfach hebt die Rezensentin Henscheids genaue, mit viel Liebe und Geduld erfolgten Beobachtungen der Katzen hervor und lobt ihren unsentimentalen, sachlichen und kitschfreien Ton. Besonders gefällt der Rezensentin, wie es die Autorin anstellt, "die Fremdheit von Mensch und Tier, die ja trotz einer Annäherung im Unendlichen weiter besteht, in Form zu bringen". Einige "schöne Einfälle" der Autorin macht die Rezensentin diesbezüglich ausfindig. So habe Miez beispielsweise ein sprechendes Talent zur falschen Orthographie, was weder putzig oder kitschig sei, "weil die falsch geschriebenen Worte so wunderbar ausgesucht sind". Henscheids Buch lehrt nach Ansicht der Rezensentin, dass es sich lohnt, "Menschen und Katzen ebenso genau zu betrachten wie die Wende, die Armut, die Arbeitslosigkeit oder Afghanistan".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH