Sicherheit ist seit jeher eine zentrale Zusicherung des Staates an das Volk. Der Polizei als Hauptakteurin fällt dabei eine Doppelrolle zu: Die Gewährung der Sicherheit einerseits und die Vermeidung eines Übermaßes an Macht und Gewaltausübung andererseits. Menschenrechte sind ein allgemein anerkannter Fixstern am Himmel polizeilicher Aufgabenvielfalt. Das Postulat Menschenwürde und die daraus erwachsenen Menschenrechte sind die gleichermaßen moralische und rechtliche Legitimation der Polizei eines modernen Rechtsstaates. Der Grat zwischen dem Auftrag, die Rechte und Würde der Menschen zu schützen, und die sich nicht selten daraus ergebende Notwendigkeit, in Menschenrechte einzugreifen, war wohl kaum so schmal wie zu dieser Zeit. Wie kommt es, dass das Thema Menschenrechte und die Fragen rund die menschliche Kompetenz auf ein und demselben Tablett serviert werden? Weil eine Orientierung am Wesen der Kompetenz eine neue Dimension eröffnet, weil sie die Begrenzung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sprengt und weil sie den Menschen als Ganzes erfasst. Professionelle, menschenrechtskonforme Polizeiarbeit braucht mehr als bedingungslose Auftragserfüllung. Sie braucht Akteure, die mit sich im Reinen sind, die sich mit ihrer Umwelt verbunden fühlen und die sich den Folgen ihres Handelns zutiefst bewusst sind. Kurzum: Die Polizei der Zukunft braucht "neue" Kompetenzen