Die christliche Missionsarbeit der vergangenen Jahrhunderte wird auch heute noch als überaus negativ wahrgenommen. Doch nicht immer hatten Missionare kulturimperialistische oder kolonialistische Bestrebungen. Aus diesem Grund zielt dieser Band darauf ab, Mission differenzierter zu betrachten und zwischenmenschliche Interaktionen im Missionsfeld zu beleuchten. Im Zentrum der Untersuchung steht die Syrienmission des protestantischen American Board of Commissioners for Foreign Missions (ABCFM), die sich von 1819 bis 1870 in der Osmanischen Provinz Syrien, auf dem Gebiet des heutigen Libanon, etablierte. Die Analyse des kulturellen Austausches zwischen dem Osmanischen Reich und den USA setzt bei vier wichtigen Protagonisten an, die in der bisherigen missionsgeschichtlichen Forschung nicht ausführlich bzw. gar keine Beachtung fanden: Die Missionare Eli Smith und Cornelius Van Dyck sowie die syrischen Protestanten Butrus al-Bustani und John Wortabet. Die Syrienmission des ABCFM ist einBeispiel dafür, wie zwei verschiedene Kulturen in der sogenannten contact zone der Missionsstationen aufeinandertrafen und trotz Konflikten und Meinungsverschiedenheiten zu einem fruchtbaren Dialog gelangen konnten.Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund.Open Access: Wo nicht anders festgehalten, ist diese Publikation lizensiert unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung 4.0