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" Das Theater ist geteilt, der Hauptteil stellt das Zimmer Alcests, der kleinere einen Alkoven vor. SÖLLER in einem Domino, den Hut auf, die Maske vorm Gesicht, ohne Schuhe, kömmt ganz leise zu einer Seitentüre herein, leuchtet vorsichtig mit einer Blendlaterne umher; da er sieht, daß alles still ist, kömmt er mit leisen Schritten hervor ans Theater, tut die Maske und den Hut ab und wischt sich das Gesicht. Zum Leben braucht's nicht just, daß man so tapfer ist, Man kömmt auch durch die Welt mit Schleichen und mit List. Der eine geht euch hin, bewaffnet mit Pistolen, Sich einen Sack voll Geld,…mehr

Produktbeschreibung
" Das Theater ist geteilt, der Hauptteil stellt das Zimmer Alcests, der kleinere einen Alkoven vor. SÖLLER in einem Domino, den Hut auf, die Maske vorm Gesicht, ohne Schuhe, kömmt ganz leise zu einer Seitentüre herein, leuchtet vorsichtig mit einer Blendlaterne umher; da er sieht, daß alles still ist, kömmt er mit leisen Schritten hervor ans Theater, tut die Maske und den Hut ab und wischt sich das Gesicht. Zum Leben braucht's nicht just, daß man so tapfer ist, Man kömmt auch durch die Welt mit Schleichen und mit List. Der eine geht euch hin, bewaffnet mit Pistolen, Sich einen Sack voll Geld, vielleicht den Tod zu holen. Und ruft: »Den Beutel her! Her! ohn euch viel zu sperrn!« Mit so gelaßnem Blut, als spräch er: Prost, ihr Herrn! Ein andrer zieht herum, mit zauberischen Händen Und Volten, wie der Blitz, die Uhren zu entwenden; Und wenn ihr's haben wollt, er sagt euch ins Gesicht: »Ich stehle! Gebt wohl acht!« Er stiehlt; ihr seht es nicht. Mich machte die Natur nun freilich viel geringer, Ein allzu leichtes Herz und gar zu plumpe Finger Gab mir die Stiefmama; das ist nun sehr betrübt Für einen, der nichts hat und der doch alles liebt. Verstünd ich mich nicht drauf, ein bißchen aufzupassen"
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Autorenporträt
Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; ¿ 22. März 1832 in Weimar, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach), war ein deutscher Dichter und Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Goethe stammte aus einer angesehenen bürgerlichen Familie; sein Großvater mütterlicherseits war als Stadtschultheiß höchster Justizbeamter der Stadt Frankfurt, sein Vater Doktor der Rechte und Kaiserlicher Rat. Er und seine Schwester Cornelia erfuhren eine aufwendige Ausbildung durch Hauslehrer. Dem Wunsch seines Vaters folgend, studierte Goethe in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaft und war danach als Advokat in Wetzlar und Frankfurt tätig. Gleichzeitig folgte er seiner Neigung zur Dichtkunst. Die ersten Anerkennungen in der Welt der Literatur erzielte er 1773 mit dem Drama Götz von Berlichingen, das ihm nationalen Erfolg eintrug, und 1774 mit dem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers, dem er sogar europäischen Erfolg verdankte. Beide Werke sind der literarischen Strömung des Sturm und Drang (1765 bis 1785) zuzuordnen. Als 26-Jähriger wurde er an den Hof von Weimar eingeladen, wo er sich schließlich für den Rest seines Lebens niederließ. Er bekleidete dort als Freund und Minister des Herzogs Carl August politische und administrative Ämter und leitete ein Vierteljahrhundert das Weimarer Hoftheater. Die amtliche Tätigkeit mit der Vernachlässigung seiner schöpferischen Fähigkeiten löste nach dem ersten Weimarer Jahrzehnt eine persönliche Krise aus, der sich Goethe durch die Flucht nach Italien entzog. Die Italienreise von September 1786 bis Mai 1788 empfand er wie eine ¿Wiedergeburt¿. Ihr verdankte er die Vollendung wichtiger Werke wie Iphigenie auf Tauris (1787), Egmont (1788) und Torquato Tasso (1790).