Die drittgrößte Kölner Kirchengemeinde St. Severin besaß seit dem frühen Mittelalter im sauerländischen Blintrop-Niedernhöfen beachtlichen Grundbesitz. Zu diesem Höfeverband ("villicatio") gehörten zahlreiche Unterhöfe und Zinspflichtige. Vogteirechte an díesem Hof waren über viele Jahrhunderte ein ständiger Zankapfel zwischen den benachbarten Grafschaften Arnsberg und Mark. Da ursprünglich auch märkische Bauern an den seit 1368 im Herrschaftsbereich des Kölner Erzstifts (=kurkölnisch) gelegenen Hof abgabepflichtig waren, kam es immer wieder zu erbitterten folgenschweren Grenzkonflikten. In der wirtschaftshistorischen Arbeit werden u.a. untersucht: - Wo lagen die Ursprünge des Hofes? - Indizien dafür, dass die rheinischen Pfalzgrafen ("Ezzonen") Besitzer des Hofes waren. - Ist der Hof erst mit dem Niedergang dieses Geschlechts in den Vermögensbestand des Kölner Erzbischofs und dann zu St.Severin gelangt? - Die Rolle der Grundherrschaft bei den territorialen Konflikten. - Das Rechts- und Sozialwesen mit Vergleichen zu ähnlichen Stiften wie St. Viktor in Xanten und dem Frauenstift in Essen. - Das Abgabensystem. - Die Agrargeschichte.