Der sechste Band des Österreichischen Corpus Vitrearum beinhaltet im ersten Teil zu den Beständen der mittelalterlichen Glasgemälde in der Steiermark eine umfassende kunsthistorische Einleitung mit einer Entwicklungsgeschichte von den Anfängen in der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zu den spätgotischen Glasmalereien des frühen 16. Jahrhunderts. In alphabetischer Reihenfolge werden sodann die Standorte von Admont bis Murau vorgestellt - mit Ausnahme von Graz und Maria Straßengel, die Gegenstand des dritten Bandes der Reihe, 1979, waren (die Standorte von Pichl bei Tragöß bis Vorau werden im zweiten Teil des sechsten Bandes behandelt).Schwerpunkte dieses Teilbandes sind drei Standorte mit großen erhaltenen Beständen - die Magdalenenkirche in Judenburg mit 136 Glasgemälden, die Waasenkirche in Leoben mit 62 und drei Kirchen in Murau mit 39 Glasgemälden. Während die Judenburger Fenster, die aus den 1380er Jahren stammen und eine komplexe Ikonographie aufweisen, künstlerisch weitgehendisoliert auftreten, prägten die Leobener Bildfenster eine ganze Gruppe an Verglasungen des frühen 15. Jahrhunderts, in deren Nachfolge auch die Glasgemälde aus St. Anna in Murau, um 1420, stehen, wohingegen die Glasgemälde aus St. Leonhard in Murau die Salzburger Glasmalerei der Zeit um 1440 reflektieren. Zahlreiche kleinere Standorte verdichten das Bild von der Glasmalerei des 15. Jahrhunderts (Admont, Altaussee, Bruck an der Mur, Hirschegg, Kapfenberg. Karchau), wobei aus der ehemaligen landesfürstlichen Stadt Bruck an der Mur auch ein bedeutendes Fragment einer Verglasung des Zackbrüchigen Stils der 1280er Jahre vorliegt.
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