Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Konsum und Werbung, Note: unbenotet, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Studium Generale: Das Gute Leben, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Geschäft mit Bekleidung und standardisierten Körpern, die diese präsentieren, ist in der heutigen Zeit ein gewohnter Zweig der Industrie. Mode bedeutet nicht nur sich anzuziehen, sondern sich zu zeigen, sich zu inszenieren und immer wieder neu zu erfinden. Nicht so auszusehen wie jeder andere, Individualität nicht nur im Charakter, sondern auch im äußeren Erscheinungsbild, danach streben jene, die Kleidung einen größeren Wert zumessen als der Durchschnittskonsument.Die Modeindustrie ist geprägt von selbst erschaffenen Schönheitsidealen, die es für ihre Anhänger und Repräsentanten einzuhalten gilt, aber wo liegt hier die Grenze? Aufdiktierte Schlankheit ist nicht die einzige Fragwürdigkeit in der Modeindustrie. Die Herstellungs-methoden diverser Bekleidungskonzerne sind ebenso, wie viele Regeln nach denen sich die Models zu richten haben, moralisch nicht vertretbar. Innere Werte sind in der Modebranche nicht nur sekundär, sondern eigentlich sogar unwichtig. Für die Industrie zählt zu aller erst der Profit und nicht etwa die Gesundheit der Mädchen auf dem Laufsteg oder angemessene Bedingungen für die Arbeiter zu schaffen, etwa wie die Garantie von Gehältern, von denen die Angestellten einigermaßen gut leben können. Hinter dem schönen Schein der Modeindustrie steht in vielerlei Hinsicht ein Ausmaß an ethischen und moralischen Missständen, bei denen es allerdings kaum einer für nötig hält, diese zu verbessern oder gar zu beseitigen. Der Traumberuf Model ist für die meisten doch recht negativ belastet, auch wenn wir nur das perfekte Endprodukt auf dem Laufsteg oder in der Werbung sehen: Immer von Kopf bis Fuß durchgestylt, lächelnd oder den "Standard-Haute-Couture-Blick" auf dem Catwalk. Ebenso werde ich mich den Großkonzernen der Modeindustrie zuwenden, von denen wir im fertigen T-Shirt oder in der Jeans im Laden, nichts davon sehen unter welchen Bedingungen diese hergestellt worden sind. In dieser Arbeit wird der These nachgegangen, dass die Modeindustrie eine Industrie ist, in der der Mensch an sich nicht zählt, sondern nach seiner Leistung und Aussehen beurteilt wird. Dass Models sowie die Arbeiter, die für Modeunternehmen in China für Hungerlöhne schuften, funktionieren müssen, damit die Drahtzieher möglichst hohe Einnahmen auf Kosten anderer verbuchen können. Moral, menschliche Umgangsformen, finden nur Platz, wenn sie dem Umsatz nicht im Wege stehen.
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