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»Wo Gesellschaften sich immer stärker polarisieren und klare Schnitte von uns fordern, kommt der Literatur eine überlebenswichtige Funktion zu. Das Schreiben, wie es Frank Witzels Essay 'Die Möglichkeit einer Micky Maus' beleuchtet, wird zum Sensorium für all die übergangenen Einzelschicksale, die hinge¬nommenen und ungesehenen Verluste des Lebens. In stets wiederkehrendem Selbstzweifel, doch mit erzählerischer Souveränität legt Witzel Schicht um Schicht den ethischen Kern des 'unwillkürlichen Abschieds' frei. Er ist um uns, millionenfach, zum Beispiel überall dort, wo von Flucht, wo von…mehr

Produktbeschreibung
»Wo Gesellschaften sich immer stärker polarisieren und klare Schnitte von uns fordern, kommt der Literatur eine überlebenswichtige Funktion zu. Das Schreiben, wie es Frank Witzels Essay 'Die Möglichkeit einer Micky Maus' beleuchtet, wird zum Sensorium für all die übergangenen Einzelschicksale, die hinge¬nommenen und ungesehenen Verluste des Lebens. In stets wiederkehrendem Selbstzweifel, doch mit erzählerischer Souveränität legt Witzel Schicht um Schicht den ethischen Kern des 'unwillkürlichen Abschieds' frei. Er ist um uns, millionenfach, zum Beispiel überall dort, wo von Flucht, wo von Migration die Rede ist, die sich handkehrum in Statistiken verwandelt. Was Abschiede mit Menschen machen, wie wir uns ihnen nähern können, ohne sie zu trivialisieren - das lehrt uns dieser Text.« So lautet die Jurybegründung zur Auszeichnung Frank Witzels mit dem WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte 2024.
Autorenporträt
Frank Witzel (*1955) schreibt Prosa, Essays und Hörspiele und veröffentlichte seit seinem Lyrikdebüt 1978 mehr als ein Dutzend Bücher, darunter die Romane 'Bluemoon Baby' (2001), 'Vondenloh' (2008) und 'Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969' (2015), für den er den Deutschen Buchpreis 2015 erhielt. 2021 wurde er mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet. Für "Die Möglichkeit einer Micky Maus" erhielt er 2024 den Wortmeldungen-Preis. Zuletzt erschien bei Matthes & Seitz 'Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts' (2024). Frank Witzel lebt in Offenbach und Berlin.