Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Arbeit ist die Darstellung und Analyse der Mörderin Marwood in Lessings Trauerspiel "Miss Sara Sampson" und nicht, wie schon oft geschehen, die vermeintliche Protagonistin Miss Sara. Inwiefern Empfindsamkeit in Lessings bürgerlichem Trauerspiel Miss Sara Sampson das tugendhafte oder lasterhafte Verhalten der Marwood hervorruft, soll genauso untersucht werden, wie die Frage nach dem Einfluss der Marwood auf die psychischen Konflikte der bürgerlichen Figuren Mellefont und Sara. Die Vielschichtigkeit der Charakterzüge und der Handlungsmotive Marwoods sollen dabei ebenfalls untersucht werden.An seinem bürgerlichen Trauerspiel Miss Sara Sampson. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen war Lessing, im Vergleich zu anderen Autoren zu seiner Zeit, nur sechs Wochen mit der Erarbeitung beschäftigt, bevor er sein Werk schließlich 1755 veröffentlichen und aufführen ließ. Die Intention des Autors, Mitleid zu erregen und eine tugendhafte Moralkonzeption vorzustellen, kommen darin ebenfalls zum Ausdruck, wie seine Kritik an der Adelsklasse.Sara, ein tugendhaftes Mädchen entflieht ihrem Vaterhaus mit ihrem Geliebten Mellefont. Sie werden von Saras ehemals erzürnten, nun sanftmütigen Vater aufgesucht, welcher eine Versöhnung mit dem Paar beabsichtigt. Diese Versöhnung jedoch scheint durch die rachsüchtige Marwood, welche die ehemalige Geliebte des Mellefonts ist, mit ihrer Ankunft bedroht zu sein und endet schließlich in der Ermordung Saras und dem Selbstmord Mellefonts. Was auf dem ersten Blick wie ein ausgeklügelter Racheakt der Marwood erscheint und sie dem Zuschauer zur bösen Gegenspielerin der Sara werden lässt, hat tiefergreifende Wurzeln als die vorgespielten.
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